TRENDS & MÄRKTE - Europäischer Schweinefleischexport boomt

Fleisch-Marketing_05_2017

Trends & Märkte Europäischer Schweinefleischexport Mit einem Selbstversorgungsgrad von 250 Prozent bei Schweinefleisch beobachtet das exportorientierte Belgien die Ein Blick auf die wichtigsten Daten: Die gewerbliche europäische Schweinefleischerzeugung ist stabilisiert, Auslandsmärkte mit Argusaugen. René Maillard, Manager von Belgian Meat Office, interpretiert im nachfolgenden Beitrag die Trends vom Gira Meat Club. Mit einem Volumen von 23,7 Millionen Tonnen hat sich die gewerb- liche europäische Schweine- fleischerzeugung nahezu auf dem Vorjahresniveau stabilisiert. 2017 wird die Erzeugung voraussichtlich ein Minus von rund 100.000 Tonnen einfahren. Der Außenhandel hat 2016 mit 2,7 Millionen Tonnen Rekordgeschichte geschrieben. Das exorbitante 30-prozentige Wachstum ist in erster Linie der boomenden chinesischen Nachfrage geschuldet. Es sticht besonders hervor, dass vermehrt Teilstücke auf der Orderliste der Chinesen auftauchen. Der Schweinefleischimport in der Union ist faktisch gleich Null. Die Auswirkungen des 2016 unterzeichneten europäisch-kanadischen Handelsabkommens CETA werden sich erst ab 2018 in der Importstatistik widerspiegeln. Nach einem Konsumhoch von 21,5 Millionen Tonnen im Vorjahr, ist der Schweinefleischverzehr 2016 um eine halbe Million Tonnen geschrumpft. 2016 lag der Pro-Kopf-Verzehr für Schweinefleisch in der EU bei 41,1 Kilogramm. Das ist ein Minus von 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für 2017 wird eine minimale Erholung (plus 0,1 Prozent) erwartet. Rund 90 Millionen Euro haben die EU-Bürger 2016 für ihren Schweinefleischkonsum aufgewendet. Mit dem Selbstversorgungsgrad für Schweinefleisch von 113 Prozent hat Europa eine neue Rekordmarke gesetzt. wird aber 2017 voraussichtlich ein Minus einfahren. Der Außenhandel hat 2016 einen Rekord aufgestellt. Geschrumpft ist allerdings der Pro-Kopf-Verzehr für Schweinefleisch in der EU. Die Europameisterschaft der Sauenbestände hat Spanien 2016 mit knapp 2,4 Millionen Tieren abermals ganz klar für sich entschieden. In Deutschland fielen die Bestandzahlen auf rund 1,9 Millionen Stück zurück. Insgesamt ist die spanische Sauen- und Schweineherde im zurückliegenden Jahr auf rund 28,5 Millionen Tiere angestiegen. Die beiden Spitzenreiter Spanien und Deutschland stehen gemeinsam für 38 Prozent der europäischen Sauen- und Schweinebestände. Aufgrund der schrumpfenden Sauenbestände kauft Deutschland verstärkt Ferkel im Ausland zu. Die Niederlande und Dänemark profitieren am stärksten von dieser Nachfrage. Steigerung der Preise erwartet Wenn es um die Nettoproduktion von Schweinefleisch geht, hat Deutschland mit einem Volumen von 5,5 Millionen Tonnen im europäischen Vergleich ganz klar die Nase vorn. Spanien und Frankreich folgen mit 4,2 beziehungsweise 2,2 Millionen Tonnen. Dänemark führt vermehrt schlachtreife Schweine aus. Deshalb schlug die Nettofleischproduktion 2016 dort lediglich mit gut 1,4 Millionen Tonnen zu Buche. Deutschland führt ebenfalls das Ranking der wichtigsten Schweinefleischexporteure im EU-Außenhandel an. Von Januar bis September 2016 hat die Bundesrepublik knapp 800.000 Tonnen Schweinefleisch außerhalb der Union abgesetzt. Mit deutlich größerem Abstand folgen auf den weiteren Plätzen Spanien (560.000 Tonnen) und Dänemark (450.000 Tonnen). Im gleichen Zeitraum hat China seine europäischen Importmengen um 87 Prozent drastisch aufgestockt, und zwar auf 1,4 Millionen Tonnen. Die Schlachtkonzentration innerhalb der Union ging 2016 in eine neue Runde. Von den rund 260,5 Millionen Schweinen, die an den Haken gingen, entfielen 27 Prozent auf die Top 5-Unternehmen. Der europäische Schweinepreis hat im vergangenen Jahr ganz klar vom China-Boom profitiert. Im Schnitt wurden 1,40 Euro/Kilogramm erzielt. Das ist ein leichtes Plus von 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für 2017 wird abermals eine leichte Steigerung der Schweinepreise erwartet, und zwar um 2,2 Prozent auf 1,44 Euro/Kilogramm. Nimmt man die Geschäftsbeziehungen zwischen Schlachtbetrieben und Lebensmitteleinzelhandel unter die Lupe, ergeben sich europaweit zum Teil völlig verschiedene Bilder. Und diese Unterschiede sind oftmals das Zünglein an der Waage, wenn es 12 5/2017 F leisch-Marketing


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