Single-freundliche Systeme gefragt - „Gleichbleibend preissensibel“

Fleisch-Marketing_05_2017

Trends & Märkte Foto: Apro.con Die Einkaufsatmosphäre und der Service sind wichtige Gründe für die Wahl eines Geschäfts. „Gleichbleibend preissensibel“ Während bei Online-Bestellungen eher auf nüchterne Kriterien wie Preis, Verfügbarkeit und Lieferfristen geachtet wird, scheinen sich die deutschen Verbraucher beim Offline-Einkauf von Lebensmitteln nach dem Gegenteil zu sehnen. Nach der Studie „Shopper Trends“, die Informationen und Erkenntnisse zum Konsumverhalten von Verbrauchern liefert, steht beim Einkauf von Lebensmitteln das Erlebnis im Vordergrund: Eine angenehme Einkaufsatmosphäre, freundlicher Kundenservice und gute Warenpräsentation sind die wichtigsten Gründe für die Wahl eines Geschäfts. Gleichzeitig spricht auch das Genießen des In-Shop-Erlebnisses gegen einen Onlinekauf von Lebensmitteln. „Trotz aller Gerüche und Farben, der Taschenrechner im Kopf bleibt immer aktiv. Die deutschen Konsumenten sind seit Jahren gleichbleibend preissensibel“, erklärt Fred Hogen, Director Retailer Services bei Nielsen in Deutschland. Mit 65 Prozent geben fast zwei Drittel der in der Studie befragten Konsumenten an, die Preise von Produkten zu kennen und Preisänderungen zu bemerken. Entsprechend sind auch gestiegene Preise für einige Nahrungsmittel 2016 nicht unbemerkt geblieben. Jeder zweite Konsument (53 Prozent) reagiert darauf, indem er verstärkt auf Sonderangebote und reduzierte Produkte achtet. Sich einschränken wollen die Deutschen aber dennoch nicht. Qualität und die Verfügbarkeit aller benötigten Produkte in einem Geschäft sollen auch bei der Schnäppchenjagd gewährleistet sein. So ist mit 16 Prozent nur ein kleiner Anteil der Konsumenten bereit, das Geschäft zu wechseln, um ein besseres Angebot zu finden. „Interessant ist ein weiteres Resultat der Studie: 61 Prozent der Deutschen ist davon überzeugt, dass Handelsmarken die gleiche Qualität wie Markenprodukte bieten. „Weiterhin treu bleiben die deutschen Konsumenten auch gerne ihrer gewohnten Routine. Die regelmäßigen Wochen und Großeinkäufe werden im Voraus geplant und finden üblicherweise in den gleichen Geschäften statt“, so Hogen. n Single-freundliche Systeme sind gefragt Jeder fünfte Deutsche hat schon einmal Lebensmittel im Internet bestellt, weitere 20 Prozent können sich vorstellen, dies in Zukunft zu tun. In der Bevölkerung gibt es jedoch auch Vorbehalte: 70 Prozent bemängeln, dass man die Ware vor dem Onlinekauf nicht prüfen kann. Hinzu kommt, dass sechs von zehn Deutschen angeben, gerne in den Supermarkt zu gehen und darauf nicht verzichten zu wollen. Händler, die auf diese Anforderungen die richtigen Antworten finden, können eine breite und kaufkräftige Zielgruppe für sich gewinnen. Dies zeigen die Ergebnisse der aktuellen Studie „Supermarkt ade?“ des internationalen Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov. Die Untersuchung basiert auf einer 100.000 Datenpunkte umfassenden Datenbank, für die im Jahresverlauf 60.000 Deutsche ab 18 Jahren kontinuierlich repräsentativ befragt werden. Für Anbieter, die den Markt des Online Lebensmittelhandels erschließen oder weiter ausbauen möchten, ist es wichtig, insbesondere die 40 Prozent der Bevölkerung umfassende Potenzialgruppe – bestehend aus jenen, die sich vorstellen können, regelmäßig Lebensmittel online zu bestellen oder dies bereits tun – genauer zu analysieren. Diese Personen sind zu 55 Prozent weiblich und befinden sich häufig im Alter zwischen 35 und 44 Jahren. Auch verfügen 43 Prozent von ihnen über ein Haushaltsnettoeinkommen von mehr als 2500 Euro gegenüber 36 Prozent in der Gesamtbevölkerung. Personen in der Potenzialgruppe sind zudem mit 50 Prozent deutlich häufiger verheiratet (39 Prozent in der Gesamtbevölkerung). Der Lebensmittelonlinehandel ist somit besonders für Familien interessant, wobei jedoch auch drei von zehn Personen in der Potenzialgruppe zu den Singles zählen, ähnlich viele wie in der Gesamtbevölkerung. „Singles sollten beim Thema Online-Lebensmittel nicht außen vor gelassen werden“, sagt Svenja Becker, Consultant bei YouGov. „Zu hohe Mindestbestellmengen schrecken diese kaufkräftige Zielgruppe häufig noch ab – hier sind single freundliche Systeme gefragt“. 14 5/2017 F leisch-Marketing


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