TRENDS & MÄRKTE - Europäischer Export gewinnt an Fahrt - High-Tec und Bio

Fleisch-Marketing_05_2016

Trends & Märkte High-Tec und Bio Immer mehr Supermärkte bieten ein gastronomisches Angebot. Nicht nur für sie ist es interessant, wie die Zukunft aussieht. Unter dem Titel „Restaurant 2025“ hat das GDI Gottlieb Duttweiler Institute Zürich sieben gastronomische Trend-Thesen aufgestellt. Das Papier, das Dr. David Bosshart und sein Institut im Auftrag der Hamburger Messe Internorga erstellt hat, kommt zu dem Ergebnis, dass die fortschreitende Digitalisierung komplett neue Wettbewerbsverhältnisse schafft. Die Grenzen zwischen Retail und Gastronomie sowie zwischen On- und Offline verschwömmen, so die These. Klassische Industriestrukturen verlören an Bedeutung. Gastronomen bekämen vermehrt Konkurrenz aus dem Tech- Sektor: Reservierungs-, Bestell- und Bezahlsysteme, neue Nahrungsmittel wie Käse- und Fleischsubstitute aus Pflanzen oder On-Demand Lieferdienste lokaler Bauernhöfe veränderten den gesamten Sektor. Eine weitere These besagt, dass die Qualitäts Ansprüche der Konsumenten sowie die Bedeutung von Convenience-Food steigen. Zum einen möchten Verbraucher Transparenz bei Herkunft, Produktionsbedingungen, Nähr- und Zusatzstoffen von Convenience. Zum anderen befriedigt Convenience nicht die Sehnsucht nach frischem, natürlichem und lokalem Essen. Die Gastronomie steht vor der Herausforderung, eine Verbindung zwischen Convenience und nachhaltigen Erlebnissen durch neue Konzepte zu schaffen. Sich widersprechende Bedürfnisse sind auch das Verlangen nach den Bequemlichkeiten der High-Tech-Food-Industrie und die Sehnsucht nach einer romantischen Welt der Bio-Produkte. Das Restaurant der Zukunft muss daher High-Tech mit Bio-Romantik verbinden. Das Duttweiler Institut glaubt auch, dass das Essen zu Hause wieder an Bedeutung ge- Auf die zunehmende Bedeutung der Außer-Haus-Verpflegung gehen Supermärkte verstärkt mit Handelsgastronomieangeboten ein – beispielsweise Rewe Richrath in Köln. winnt. Konsumenten nutzen hierfür neu entstehende Lieferdienste und Technologien. Je reichhaltiger und einfacher die Bestellmöglichkeiten sind, desto eher wird darauf zurückgegriffen. Delivery-Food-Dienste feuern diese Entwicklung an: Sie liefern Rezepte, Zutaten oder Köche, die das Essen beim Kunden zuhause zubereiten. Gute Chancen sich gegen den Trend „Homing“ zu stellen, bietet das angenehme Ambiente in den Restaurants. Denn Essen wird immer mehr zum Lifestyle und zugleich Identifikationsmittel, Statussymbol und Ausdrucksmedium. Identitätsbildend ist Essen auch, weil durch Migration eine große Nachfrage nach kulturspezifischen Angeboten entsteht. Essen aus beispielsweise Persien oder afrikanischen Ländern beeinflusst das gastronomische Angebot. Wichtig ist eine kulturspezifische Kundenansprache. Globale Marketing Botschaften erreichen die Angehörigen einer Minderheit nur noch bedingt. Diese Entwicklung bietet besonders der Individualgastronomie Möglichkeiten und zeigt sich im Zuwachs von familiär geprägten Restaurants. Schließlich geht die Studie davon aus, dass sich die Bedeutung einer Mahlzeit oder eines Produkts im Austausch mit Konsumenten entscheidet – nicht in der Werbung. Die Gesichter und Geschichten der Food-Produzenten übernehmen vermehrt die Aufgabe eines Labels. Diese Personifizierung weckt bei den Konsumenten Vertrauen. Für das Restaurant der Zukunft sind Mitarbeiter, Servicepersonal, Koch und Besitzer sowie ihre persönliche Kompetenz entscheidend. 12 5/2016 · Fleisch-Marketing


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