RUBRIKEN - Editorial

Fleisch-Marketing_06_2015

EDITORIAL Fleisch-Marketing 3 Ist nutztierhaltung tiergerecht? Im deutschen gibt es die Begriffe „tiergerechtheit“ und „tierwohl“ für das, was im englischen Herausgeber FLEISCHMARKETING r/Chefredakteur 6/2015 · Fleisch-Marketing unter „animal Welfare“ subsummiert wird. die Bezeichnung tierwohl vereinigt die Begriffe Wohlbefinden und Wohlergehen. sie bezieht sich auf empfindungen der tiere, die unter anderem von arteigenen Verhaltensweisen und vom Gesundheitszustand abhängen. tierwohl drückt aus, dass ein positiver Zustand angestrebt wird. dieses Bestreben drückt sich in der Fleischwirtschaft zurzeit in einigen Initiativen aus. auf dieses „Bündel halbherziger Maßnahmen“ verwies Professor Folkhard Isermeyer auf der Verbandstagung der Fleischwirtschaft und der Fleischwarenindustrie in Berlin. es gebe vier verschiedene nationale alleingänge, um tierwohl in der nutztierhaltung zu implantieren. leider seien diese für die Verbraucher wenig nachvollziehbar. Professor Isermeyer mahnte die Wirtschaft an, ein tragfähiges konzept zu entwickeln, anderenfalls drohten politische Maßnahmen, um die nutztierhaltung ganz neu als politisches Ziel zu definieren – vergleichbar mit der energiewende. In einem diskussionsbeitrag sagte dr. Wolfgang Ingold, wieder gewählter Präsident des Bundesverbandes der deutschen Fleischwarenindustrie, dass immer noch der Verbraucher entscheiden würde, welche richtung die nutztierhaltung einschlagen müsse. daher sei abzuwarten, inwieweit die Initiative tierwohl von den konsumenten angenommen werde. doch Isermeyer ist das zu wenig. er vertrat die auffassung, dass politische entscheidungen bezüglich einer neuen definition der nutztierhaltung in naher Zukunft eine realistische Chance Ihr direkter Weg zu unseren Mediadaten u hätten. sicherlich wird auch die bevorstehende anuga in köln interessante lösungsansätze bieten. Michael Jakobi


Fleisch-Marketing_06_2015
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