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Fleisch-Marketing_06_2015

an der servicetheke Bilder, Slideshows, Animationen oder auch Clips – umstellen, aktualisieren, mit neuen Elementen bestücken. Einmal die Woche oder vierzehntägig eine Änderung vorzunehmen ist ein guter Richtwert. Viele Menschen erledigen einmal pro Woche ihre Einkäufe. Gegen Screen Blindness helfen auch zusätzliche Wanddisplays im PosterHochformat, die ins Digital SignageKonzept eingebunden werden. Was ist sonst noch zu beachten, damit es mit dem Shopper Marketing via Waage klappt? KRÜGERS: Auch wenn es selbstverständlich klingt, schadet es nicht, es immer wieder einmal zwischendurch zu sagen: Wechseln Sie öfters mal die Seite! Schauen Sie nach, ob das Kundendisplay der Waage richtig ausgerichtet und sauber ist. Stimmen die Höhe und der Neigungswinkel? Verdecken Papieraufsteller und Flyer den Blick auf das Display? Wer das Waagendisplay clever für seine Werbung und Promotions nutzt, kann auf solche zusätzlichen Aufsteller eigentlich verzichten und spart sich obendrein die damit verbundenen Druckund Logistikkosten. Ein Beispiel für eine vielversprechende CrossSellingKombination: Die auf dem Display beworbene raffinierte Soße steht auf der Servicetheke. darüber liege, habe ich durchaus auch selbst in der Hand, indem ich mich für geschickte CrossSellingKombinationen entscheide. Generell gilt die einfache Faustregel: Je näher der beworbene CrossSellingArtikel an der Servicetheke, desto größer die Verkaufschancen. FLEISCHMARKETING: Cross-Selling benötigt also ein gewisses Maß an Datenpflege, um die Angebote attraktiv zu halten? KRÜGERS: Ja, ganz ohne Arbeit geht erfolgreiches InStore Marketing auf der Waage natürlich nicht. Aber die Daten, die ich dafür benötige, sind in den Marketingund Werbeabteilungen der Retailer beziehungsweise bei deren Dienstleistern wie Agenturen ja bereits vorhanden. Es geht also in erster Linie darum, hier die Prozesse zu definieren, wie ich meine Printund OnlineWerbung mit dem InStore Marketing auf den Waagenbildschirmen verzahne. Alternativ zu solchen stark absatzgetriebenen Aktionen lassen sich die Displays natürlich auch anderweitig nutzen, etwa für BrandingKampagnen und Kundenbindungsprogramme. Das beginnt beim einfachen Einblenden von Logos, sei es des Unternehmens oder der vertriebenen Eigenmarken bis hin zu generischen, sortimentsbezogenen Hinweisen wie etwa zu Regionaloder BioProdukten. Nicht zu vergessen auch das Bewerben der eigenen Kundenkarte, von Gewinnspielen oder das Ankündigen eigener Veranstaltungen wie etwa Kochkurse, Verkostungen, Käseoder Weinseminare. Regelmäßig eingespielte MoodBilder wie etwa lecker zubereitete Gerichte wecken positive Emotionen und Assoziationen beim Kunden – und machen Appetit auf mehr. FLEISCHMARKETING: Was gilt es bei der Umsetzung zu beachten? KRÜGERS: Die meistgewählte Darstellungsform sind Slideshows, also hintereinander eingeblendete Standbilder. Erinnern wir uns an die knapp drei Minuten, die der Kunde an der Servicetheke verbringt. Wir empfehlen als Richtwert sechs bis acht Bilder, die jeweils zwischen zehn und 15 Sekunden gezeigt werden. Das ist ein guter Mittelwert, um Kunden anzusprechen, die sofort bedient werden und Kunden, die etwas warten müssen, nicht durch andauernde Wiederholungen zu langweilen. Videos sollte man nur spärlich einsetzen. Wenn, dann also am besten nur sehr kurze Filmsequenzen verwenden. Generell gilt, nicht mit einem Feuerwerk an immer neuen Eindrücken übertreiben! Weniger ist hier mehr. Die Kunden reagieren eher irritiert, wenn zu viele Eindrücke auf sie einprasseln, oder stumpfen ab. FLEISCHMARKETING: Digital Signage- Kritiker verweisen mitunter auf die Gefahr der „Screen Blindness“ der Kunden … KRÜGERS: Den Begriff kennen wir auch schon aus dem Internet, dort als „Banner Blindness“. Die Rezipienten blenden BannerWerbung in ihrer Wahrnehmung einfach aus. Was da am Rand so auf dem Bildschirm flackert, interessiert sie nicht. Das Mittel der Wahl gegen die Gefahr der „Screen Blindness“ an der Servicetheke ist Abwechslung. Retailer sollten also regelmäßig ihre Einspielungen – seien es statische FLEISCHMARKETING: 6/2015 · Fleisch-Marketing 23


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