TOP-THEMA - Stagnierender Markt

Fleisch-Marketing_03_2016

TOP-THEMA • FEINKOST Das Feinkostangebot ist vielfältig. Welche Produkte zu dieser Warengruppe gehören, ist allerdings umstritten. Foto: Colourbox Stagnierender Markt Trotz eines stagnierenden Marktumfeldes in Deutschland schauen die meisten Feinkostanbieter zuversichtlich in die Zukunft. Die traditionell innovationsfreudige Branche setzt starke Hoffnungen auf das Grillgeschäft und den „Veggie-Trend“. Feinkosterzeugnisse bilden keine eigenständige Lebensmittelwarengruppe, sondern es sind Produkte aus verschiedenen Bereichen, deren Herkunft sowohl tierisch als auch pflanzlich sein kann. Der Begriff Feinkost oder Delikatesse ist nicht eindeutig definiert oder lebensmittelrechtlich bestimmt. Lediglich für Feinkostsalate existieren im Deutschen Lebensmittelbuch so genannte Leitsätze. Für andere Feinkostprodukte – beispielsweise Mayonnaise, Senf oder Tomatenketchup – gibt es allenfalls von der Lebensmittelindustrie erarbeitete Richtlinien. Laut Bundesverband der deutschen Feinkostindustrie handelt es sich bei Feinkosterzeugnissen um Lebensmittel, die „nach Art, Beschaffenheit, Geschmack und Qualität dazu bestimmt sind, besonderen Ansprüchen oder verfeinerten Essgewohnheiten zu dienen“. Eine ältere repräsentative Verbraucherbefragung von Roland Berger, deren Ergebnisse aber immer noch aktuell sein dürften, ergab, dass 31 Prozent der Deutschen Feinkostprodukte mit einem besonderen Geschmack in Verbindung bringen. Für 26 Prozent der Befragten zeichnet sich Feinkost durch ausgefallene Rezepte aus und für 26 Prozent durch einen hohen Preis. Für 25 Prozent ist die Feinkost durch außergewöhnliche Anlässe und für 21 Prozent durch eine besondere Qualität und Frische gekennzeichnet. Obwohl nicht genau festgelegt werden kann, welche Produkte dieser Warengruppe zuzurechnen sind, kann von einem stagnierenden Markt in Deutschland gesprochen werden. So teilte die Kühne Gruppe, die zu den großen Feinkost-, Essig- und Senfproduzenten Europas zählt, auf der Anuga im vergangen Oktober mit, aufgrund „eines in Umsatz- und Marktanteilen lahmenden Geschäftes im nahezu gesättigten Heimatmarkt Deutschland“ verstärkt auf Wachstum im Ausland zu setzen. „Durch den Ausbau unserer Präsenz in Wachstumsmärkten wie China und die Erschließung weiterer Absatzmärkte wollen wir bis 2020 eine jährliche Exportsteigerung von rund sechs Prozent realisieren. Das heißt, wir halten es für realistisch, in den nächsten fünf Jahren um 45 Prozent zu wachsen“, erläutert der Vorsitzende der Geschäftsleitung Stefan Leitz. Auf dem deutschen Markt wird für die Feinkostanbieter – neben der traditionell starken Weihnachtszeit – das Grillgeschäft immer bedeutender. Während bei Saucenherstellern wie Hela Gewürzwerk Hermann Laue der Deutschen liebstes Outdoor- Vergnügen traditionell für einen Großteil des Umsatzes sorgt, rückt es mittlerweile auch bei den Anbietern der Beilagen verstärkt in den Fokus. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass das „Angrillen“ immer früher stattfindet und das Winter-Grillen zunehmend an Popularität gewinnt. Um auf diese und andere Entwicklungen gut vorbereitet zu sein, befinden sich die Feinkosthersteller fortwährend auf Trendsuche. So geht das Reinbeker Unternehmen Grossmann davon aus, dass in Zukunft auch im Feinkostbereich vermehrt pflanzlich ge- 24 3/2016 · Fleisch-Marketing


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