Messen & Veranstaltungen Optimismus bei den Bio-Anbietern Rund 48.000 Fachbesucher aus 132 Ländern kamen dieses Jahr zu Biofach und Vivaness in die Nürnberger Messehallen. Die Marke Rhöngut und neue Produkte aus der Warmfleischverarbeitung standen bei kff kurhessische fleischwaren im Mittelpunkt. Mit einem Besucherplus von zirka sieben Prozent bestätigte das Messe-Duo seine Stellung in der Bio-Welt. Vom 10. bis 13. Februar präsentierten sich insgesamt 2544 Aussteller den Einkäufern aus dem Lebensmittel- und Kosmetik-Sektor. Neben den Angeboten auf den Ständen stand auch wieder das Rahmenprogramm im Fokus. Ebenfalls auf großes Interesse stieß die Jahresbilanz der Branche, die der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) präsentierte. Danach gaben die deutschen Haushalte 2015 rund 11 Prozent mehr Geld für Bio-Lebensmittel und -Getränke aus als im Vorjahr. Der Umsatz betrug mehr als 8 Milliarden Euro. Insbesondere das Engagement des Lebensmitteleinzelhandels – und hier vor allem der Discounter – hätten 2015 mehr Bio-Produkte zu den Kunden gebracht, hieß es zur Erklärung. Die gute Stimmung in der Branche unterstrich im Vorfeld der Messe eine Befragung der Aussteller zur Marktentwicklung. Über alle Vertriebskanäle hinweg rechnen sie mit wachsenden Umsätzen – auch im Onlinegeschäft. Gefragt nach den Risiken und Herausforderungen wurden vor allem die Sicherung der Rohstoffbeschaffung mit 45 Prozent, das veränderte Konsumverhalten mit 34 Prozent sowie der verstärkte Einstieg von Konzernen und multinationalen Marken in den Markt mit 31 Prozent genannt. Im veränderten Einkaufsverhalten der Kunden erkennen aber 56 Prozent der Aussteller auch die größten Chancen. Potenziale sehen sie darüber hinaus vor allem in der Erschließung neuer Zielgruppen und Vertriebswege. Die Bäuerlich Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall, Vermarkter von Schwäbisch Hällischen Landschweinen, war mit einem großen Stand vertreten. Optimistisch blickt auch Horst Bühler, Geschäftsführer der gleichnamigen Bio Metzgerei, in die Zukunft. Natürlich belegten Bio-Produkte bei Fleisch und Wurstwaren eine Nische, aber sein Unternehmen, das bundesweit den Handel und die Gastronomie beliefert, habe den Umsatz kontinuierlich gesteigert und könne – dem oft zitierten Rohstoffmangel zum Trotz – weiter wachsen, sagte er. Außergewöhnlich ist das Kemptener Unternehmen, zu dessen Sortiment Fleisch-, Schinken- und Wurstspezialitäten ebenso gehören wie Convenience-Produkte und Teigwaren, durch seine garantierte Antibiotikafreiheit bei Hähnchenfleisch. „Sollte eine Antibiotikabehandlung aus Tierschutzgründen notwendig sein, werden die Tiere konventionell vermarktet“, betont Bühler. Das sei allerdings erst einmal vorgekommen, fügt er an. Als Neuheit präsentierte Bühler auf der Nürnberger Messe den Bio-Burger aus hochwertigem Rindfleisch. Erhältlich sind die zwei flachen runden Patties, die sich beim Braten weder wölben noch verformen, in der 200-Gramm-Schale. Gleich mehrere neue Produkte hatte die kff kurhessische fleischwaren GmbH im Gepäck – von Erweiterungen der SB-Marke puraNatura über Rindfleischprodukte bis zu Bio-Convenience-Gerichten im Glas. Im Mittelpunkt standen jedoch die Bio-Brühwürste, die nach traditioneller Art der Warmfleischverarbeitung hergestellt werden. Nachdem das Fuldaer Unternehmen bereits warm verarbeitete Rohwürste unter der Marke Rhöngut anbietet, wurden nun Fleischwurst, 14 3/2016 · Fleisch-Marketing
Fleisch-Marketing_03_2016
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