„Wilde“ Zeiten

Fleisch-Marketing_09_2015

serVICe & BedIenunG • HEISSE THEKE lässt die Qualitätssicherung in den meisten Fällen nicht zu. Viele Produkte leiden, wenn sie etliche Stunden in der heißen Theke „brutzeln“. Außerdem muss das Angebot der Tageszeit angepasst werden. Morgens etwas Leckeres zur Brotzeit, mittags Menükomponenten, nachmittags der kleine Snack und später das Mitnahmemenü für den Feierabend. Auch auf die Kerntemperatur der Waren muss genau geachtet werden. Damit nicht zu große Abschriften entstehen, ist eine gute Planung wichtig. Auch eine „Feierabendaktion“, bei der es Foto: Gefäller In manchen Supermärkten – beispielsweise im „Edelimbiss“ im Hit Shopping Center in Andernach – können sich die Kunden die frisch gekauften Produkte in der Küche zubereiten lassen. ab einer bestimmten Uhrzeit manche Produkte zum günstigen Preis gibt, ist überlegenswert. Überdies muss die Abteilung ordentlich und sauber sein, denn nur dann kommt der Kunde gerne wieder. Dauerhafter Erfolg ist zudem gesichert, wenn man sich bei der Zusammenstellung des Angebotes am Konsumentenwunsch orientiert. Um den Kunden „auf den Zahn“ zu fühlen, sollte man sie im Verkaufsgespräch befragen oder sie mit einem Gewinnspiel „aus der Reserve“ locken. So schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe. Die Kunden fühlen sich ernst genommen und man gewinnt wichtige Erkenntnisse. Eine ansprechende und praktische Verpackung für die Mitnahmeartikel ist ebenfalls sehr wichtig. Kein Kunde kommt wieder, wenn die Soße in der Handtasche gelandet ist oder das Brathähnchen durchfettet. Mit einer adäquaten Verpackung wird Professionalität demonstriert. Sie lässt den Kunden zum Wiederholungstäter werden. Verpackungsspezialisten sollten daher zu Rate gezogen werden. Sie können das passende Konzept für die angebotene Ware zusammenstellen. Regionale Spezialtäten Viele befragte Unternehmen bestätigen, dass die eigene Herstellung der Produkte ein bedeutendes Argument ist. Die meisten Kunden registrieren regionale Besonderheiten und in Eigenproduktion hergestellte Spezialitäten als Pluspunkt. Dass man neben den selbst hergestellten und zubereiteten Produkten zum Teil auf Convenience zurückgreift, ist unumgänglich. Vom fertig vorbereiteten Kartoffelgratin bis zur fein abgeschmeckten Currywurstsoße reicht das Angebot. Sucht man sich die passenden Produkte aus und variiert sie nach eigenem Ermessen, hat man eine gute Basis, die in der Regel Personalkosten spart und eine einheitliche Qualität zum gut kalkulierbaren Preis gewährleistet. Schnell und effizient Neben den bewährten Lieferanten von Frischeprodukten und den Anbietern der Gewürzindustrie bedient man sich gerne beim Vollsortimenter. So bietet beispielsweise die Mega aus Stuttgart über 50.000 Foodund NonFoodProdukte. Mit den MenüKomponenten aus der eigenen KochManufaktur unterstützt die Genossenschaft das Angebot für die heiße Theke. Unter der Leitung eines erfahrenen, ehemaligen Sternekochs wird aus ausgewählten, vorwiegend regionalen Zutaten eine Vielzahl von frischen MenüKomponenten gekocht. Braten werden von Hand gewürzt, eingelegt und angebraten, Grundund Basissaucen werden klassisch aus Knochen, Karkassen und Wurzelgemüse gezogen, Saucen, Sättigungsund „Wilde“ Zeiten Im Herbst geht Helmut B. Schulz, verantwortlicher Küchenchef in der Mega- Frische Küche, auf „Wilde“ Zeiten ein. Denn in der Wildsaison können auch die Abteilungen mit einer heißen Theke Reh, Hirsch und Wildschwein in den Fokus stellen. In der Kochmanufaktur bereitet man beispielsweise die klare Wildkraftbrühe klassisch aus einem Wildfond zu, der von Grund auf aus gerösteten Wildknochen, Kalbsfüßen, Wildparüren und Mirepoix angesetzt wird und mehrere Stunden kocht. Danach lässt man ihn erkalten und entfettet ihn. Am nächsten Tag wird er geklärt, die Kraftbrühe daraus zubereitet und mit Sherry und Gewürzen verfeinert. Die Wildkraftbrühe wird in Standbodenbeuteln abgefüllt und ist leicht zu portionieren. Mit der Zubereitung von Wildgulasch und -ragout ist untrennbar eine sämige Sauce mit und ohne Sahne verbunden. Alle Bratessenzen aus dem Wildfleisch und den Gemüsezutaten sowie die lange Kochzeit machen sie geschmacksintensiv. Frisches Rehfleisch bereitet man als Ragout mit einer fein abgestimmten Preiselbeer-Pfeffer-Sauce zu. Die süßlich bittere Note der Preiselbeeren in Verbindung mit der Schärfe des Pfeffers unterstreicht den Eigengeschmack des Rehfleisches. Für das Hirschgulasch wählt Helmut Schulz eine Wacholderrahmsauce als Begleitung und greift auch hier eine Aromenkombination aus der klassischen Wildküche auf. 30 9/2015 · Fleisch-Marketing


Fleisch-Marketing_09_2015
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