TRENDS & MÄRKTE - Kritik an Ernährungsforschung - Geringer Online-Anteil - Bedeutender Wachstumstreiber

Fleisch-Marketing_09_2015

trends & Märkte die Grafik zeigt, dass die Bedeutung des samstags als einkaufstag für lebensmittel zugenommen hat. Während der samstag im Jahr 2010 noch auf dem zweiten Platz hinter dem Freitag lag, liegt er 2014 deutlich an der spitze. neben dem Freitag musste vor allem der donnerstag deutliche einbußen hinnehmen. auch eine erhebung des statistik- Portals statista unterstreicht die Wichtigkeit des samstags für den lebensmittelverkauf. nach der umfrage haben 59,9 Prozent der rewe-kunden an diesem tag lebensmittel erworben. der zweithäufigste einkaufstag war der Freitag mit 54,9 Prozent. ■ Bedeutender Wachstumstreiber Innovationen sind ein zentraler Erfolgsfaktor für Unternehmen, und ihre Bedeutung wird weiter steigen. Das ergab eine Studie der DLG (Deutsche LandwirtschaftsGesellschaft) und der Unternehmensberatung Professor Dr. Doßmann. Für über 90 Prozent der Befragten sind Innovationen als Wachstumstreiber von Bedeutung. Dabei verfolgen die Unternehmen verschiedene Innovationsstrategien. Die häufigste Strategie ist die des Fast Followers (rund 42 Prozent), gefolgt von den Innovationssuchern (40 Prozent). Die wichtigsten Innovationsziele sind die Steigerung des Kundennutzens und die Qualitätsverbesserung. Eine Differenzierung im Markt strebt nur ein Drittel der befragten Unternehmen an. Interessant ist auch, dass nur 20 Prozent der Unternehmen davon überzeugt sind, dass neue Technologien zu neuen Geschäftsmöglichkeiten führen. Als wichtige Hemmnisse und Barrieren, die sich negativ auf die Innovationsleistungen auswirken, werden Marktund technische Risiken, Probleme in der Finanzierung sowie organisatorische Schwierigkeiten genannt. Rechtliche Rahmenbedingungen gelten ebenfalls als Barriere. Weitere Informationen zu der Studie gibt es unter: www.DLG.org/Studien. ■ Kritik an Ergebnissen der Ernährungsforschung Ein Wissenschaftler des Landwirtschaftsministeriums der Vereinigten Staaten USDA hat die zahlreichen Limitierungen von Ernährungsstudien aufgezeigt. Eine weitere Studie ergab, dass kein klarer Zusammenhang zwischen hohem Verzehr von rotem Fleisch und koronarer Herzkrankheit sowie HerzDurchblutungsstörungen vorliegt. Auch hier weisen die Autoren auf Schwächen von Ernährungsstudien hin – genau wie ihre Forscherkollegen kurz zuvor bei einer Studie, die sich mit rotem Fleisch als Risikofaktor für Darmkrebs beschäftigte. Die beiden neuen Publikationen untermauern die Kritik an einem Grundsatzproblem der Ernährungswissenschaften. Es sei unmöglich, die „Wirkung“ einzelner Lebensmittel isoliert von der Gesamternährung und Lebensstilfaktoren zu analysieren, sind die Skeptiker überzeugt. Ein Beispiel in der USDAPublikation zeigt anhand der klassischen ErnährungsBeobachtungsstudie, aus welchem statistischen Material Ergebnisse erzielt werden: Die Korrelationen zeigten, dass „RotfleischEsser“ ein leicht erhöhtes Risiko aufweisen, an Krebs oder HerzKreislaufErkrankungen (KHK) zu sterben. Jedoch starben die Fleischesser mit vergleichbarer Wahrscheinlichkeit auch am Unfalltod. Die weitaus höchste Sterblichkeitsrate wiesen die RotfleischKonsumenten aber in einer anderen Todeskategorie auf: Sonstiges. Zufällige Korrelationen Bei den WeißfleischKonsumenten waren die Risiken an Unfall oder Sonstiges zu sterben hingegen niedriger als beim Durchschnitt. Jedem normal Denkenden sei klar, dass es sich bei diesen Korrelationen um Zufall handle, denn für den Unfalltod auf der Straße sei sicher nicht die Wurst auf dem Brot verantwortlich, kommentierte der DiplomÖkotrophologe Uwe Knop die Veröffentlichung aus den USA. Ein Rechenbeispiel im aktuellen Paper verdeutlicht die Zahl möglicher Korrelationen: ein typischer Ernährungsfragebogen enthält 125 Lebensmittel und 65 Inhaltsstoffe. Verknüpft man diese beiden Angaben nun mit 50 Krankheiten, Todesursachen und/oder Blutwerten erhält man mehr als 400.000 mögliche Zusammenhänge. „Und da finden Statistiker immer etwas Passendes“, resümiert Knop. ■ Geringer Online-Anteil im Lebensmitteleinzelhandel Das Marktforschungsunternehmen GfK hat eine umfassende quantitative und qualitative Analyse der aktuellen OnlineUmsätze im Einzelhandel vorgestellt. Darauf basierend wurde ein Prognosemodell für den eCommerce nach Warengruppen bis zum Jahr 2025 entwickelt. Nach der Studie wird sich der OnlineAnteil am gesamten Einzelhandelsumsatz in den nächsten zehn Jahren verdoppeln. Im Jahr 2014 wurden 8,5 Prozent des gesamten deutschen Einzelhandelsumsatzes über das Internet abgewickelt. Allerdings wird dieser Wert durch den niedrigen OnlineAnteil im Lebensmitteleinzelhandel – inklusive Drogerieartikel – gedrückt, der bei 1,2 Prozent liegt. Bei den NonfoodArtikeln betrug der OnlineAnteil bereits 15,3 Prozent. Auch wenn sich der OnlineAnteil im Lebensmitteleinzelhandel auf einem sehr niedrigen Niveau befindet, ist die Bedeutung angesichts der 2,6 Milliarden Euro Umsatz 2014 und der prognostizierten Steigerung auf 4,9 Prozent in zehn Jahren nicht zu vernachlässigen. Obwohl der Verdrängungsdruck auf den stationären Handel noch gering ist, hat das OnlineGeschäft für Branchen wie Logistikdienstleister, die mit dem InternetHandel eng verbunden sind, große Bedeutung. 14 9/2015 · Fleisch-Marketing


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