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Fleisch-Marketing_09_2015

Netter Gag: das Hieber „H“ auf dem Cappuccino. nungstheken zum Einsatz kommen. Das außergewöhnliche Fleisch und Wurstsortiment trägt auch erheblich zum Erreichen des ambitionierten Umsatzziels bei. „Wir haben wegen des Umbaus einen Zuwachs von zehn Prozent eingeplant, und da liegen wir drüber“, ist Hieber mit der Bilanz des ersten Halbjahres in Schopfheim zufrieden, wo 90 seiner insgesamt 1000 Mitarbeiter beschäftigt sind. Mit allen neun Märkten und den drei kleineren „Lädele“ will Hieber in diesem Jahr erstmalig „die 200Millionen Grenze knacken“. Dass dieses Ziel realistisch ist, hängt auch mit Frankenstärke und Euroschwäche zusammen, denn das AuslandsShopping der Schweizer Nachbarn macht sich in den grenznahen Geschäften deutlich bemerkbar. „Dort machen wir 20 bis 30 Prozent mehr Umsatz – ohne die Kundenzahl gesteigert zu haben“, berichtet Hieber. Südländische Bereicherung Damit das Unternehmen weiterhin eine rosige Zukunft hat, geht Hieber auf allen Ebenen ungewöhnliche Wege. So gibt er seit 2013 spanischen Jugendlichen eine Ausbildungschance. „Der Leiter einer Berufsschule in Barcelona kommt aus unserer Gegend und so ist der Kontakt entstanden“, erinnert sich der EdekaHändler. Nach einer Jobbörse in der katalanischen Metropole hatten sich wegen der hohen Arbeitslosigkeit in Spanien mehr als 1200 junge Leute auf die Ausbildungsplätze im Kreis Lörrach beworben. Nachdem 100 Bewerber ausgesucht worden waren, fuhr eine Delegation nach Spanien, um mit ihnen Gespräche zu führen. Schließlich erhielten 30 von ihnen zunächst einen dreimonatigen Sprachkurs in Spanien, um in Anschluss ein Praktikum zu absolvieren. „Das Wichtigste war, dass die Praktikanten von Anfang an in Gastfamilien untergebracht waren und sofort integriert wurden“, berichtet Hieber. So kehrten nur wenige ohne Ausbildungsplatz bei Hieber oder der Edeka in ihre Heimat zurück. Für den Erfolg des durch die Europäische Union Der Einkauf bei Hieber ist stressfrei – auch weil es an den Kassen keine „Quengel-Artikel“ gibt. Stattdessen werden wiederverwendbare und damit umweltschonende Einkaufskörbe angeboten, die reißenden Absatz gefunden haben. Für den Aufbau einer Händlermarke ist ein eigenes Sortiment wichtig. Zu den Produkten der Eigenmarke „Hieber Selection“ gehören neben Fleisch- und Wurstwaren, die in Schopfheim im Vorfeld der Bedienungstheken präsentiert werden, auch Wein oder Nudeln. geförderten Projektes spricht, dass im Juli bereits der dritte Jahrgang spanischer Azubis nach Lörrach gekommen ist, um sich bei der Edeka und Hieber ausbilden zu lassen. „Wir brauchen vor allem Mitarbeiter, die auch an der Bedienungstheke eingesetzt werden können, denn da drückt uns der Schuh. Und wenn wir hier niemanden finden, der das machen will oder kann, müssen wir einen anderen Weg gehen. Außerdem sind die Spanier mit ihrer südländischen Mentalität eine Bereicherung“, erklärt Hieber sein Engagement, das bereits mit einem Sonderpreis bei der Wahl zum „Ausbilder des Jahres“ gewürdigt wurde. 9/2015 · Fleisch-Marketing 23


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