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Wolf Bratwurstmuseum Nuernberg Expertenrunde

Wie viel Zukunft steckt in der Bratwurst?

Datum: 05.10.2022Quelle: Wolf Wurstspezialitäten/Engel & Zimmermann | Ort: Nürnberg |

Wolf-Expertenrunde im Nürnberger Bratwurstmuseum

Der Fleischkonsum ist in Deutschland von 2020 auf 2021 um etwa zwei Kilogramm auf 55 Kilogramm pro Kopf pro Jahr gesunken. Dagegen steigen die Anforderungen an Lebensmittel sowohl von Produzenten- als auch Verbraucherseite stetig. Gleichzeitig sind regionale Spezialitäten wie die Original Nürnberger Rostbratwurst nach wie vor beliebt und die Bratwurst landet immer noch häufig auf dem Grill.

Um diesem Spannungsfeld rund um die Zukunft der Bratwurst eine Plattform zu geben, initiierte die Wolf Firmengruppe ein Pressegespräch zum Thema. Im dessen Rahmen diskutierten am 28. September 2022 im Nürnberger Bratwurstmuseum die Wolf-Geschäftsführer Christian Wolf und Bernhard Oeller, Wolf-Marketingleiterin Angela Völker und Dr. Rainer Heimler, Vorsitzender des Schutzverbands Nürnberger Bratwürste, mit Medienvertretern.

Die Bratwurst im Hier und Jetzt

Im Jahr 2021 produzierte Wolf fast 150 Millionen Original Nürnberger Rostbratwürste. Laut Christian Wolf liegt das vor allem an der regionalen Beliebtheit und der geschützten Herkunft des Produkts: „Das g.g.A Siegel garantiert den Konsumenten sowohl das bewährte Rezept als auch eine gewisse Qualität. Das ist nicht nur wichtig für die Fans der Nürnberger Rostbratwurst, sondern auch für die Region – die Original Nürnberger Rostbratwurst ist klar ein Aushängeschild.“

Dass die Einwohner der Bundesrepublik große Grillfans sind, begünstige die anhaltende Popularität der Bratwurst: „Drei von vier deutschen Haushalten grillen mindestens einmal im Jahr – auch das erklärt den hohen Bratwurstabsatz in Deutschland, trotz rückläufigem Fleischkonsum“, so Angela Völker.

Quo vadis Bratwurst?

Bernhard Oeller sieht viele Chancen auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit und somit in der Zukunft der Bratwurst. Im Zusammenhang mit allen Wurst- und Fleischprodukten nehme das Thema Tierwohl einen immer größer werdenden Platz ein. „Durch Förderprogramme wie die Initiative Tierwohl und Haltungsform wird entlang der Wertschöpfungskette eine höhere Transparenz garantiert. Durch Siegel auf den Verpackungen können Verbraucher leichter nachvollziehen, aus welcher Haltungsform das verwendete Fleisch stammt und sich somit niedrigschwelliger mit dem Produkt selbst auseinandersetzen“, sagte er.

Neben Kennzeichnungen spiele auch die Verpackung der Bratwürste eine große Rolle. Recyclingfähigkeit und ein reduzierter Materialverbrauch stünden im Fokus. Zeitgleich müsse die Produktsicherheit gewährleistet bleiben. Auch hier sei Wolf auf dem Vormarsch; für bestimmte Aufschnittprodukte stehe eine Umstellung auf 100-prozentige Recyclingfähigkeit kurz bevor.

Ziel sei es, diese bei der Verpackung der Original Nürnberger Rostbratwurst und im übrigen Wolf-Sortiment zu erreichen. Christian Wolf betonte, dass die Umsetzung dieser Maßnahmen und somit auch die Zukunft der Bratwurst bei Wolf auch von den weiteren Preisentwicklungen abhängt. Da sich die Kosten für Strom und Gas für das Unternehmen vervierfachen, hofft man auf einen partnerschaftlichen Konsens mit dem Handel in Sachen Preisgestaltung und somit auf ein Wirtschaften mit Perspektive.

Bratwurst und Convenience Seite an Seite

Rainer Heimler blickte ebenfalls in die Zukunft. „Die Nürnberger Rostbratwurst verkörpert Esskultur, Geschichte und Identität mit ihrer Heimatsstadt Nürnberg. Ihre Qualität ist durch die verbindliche Rezeptur gesichert. Auch sichert der Schutz des Produkts Arbeitsplätze in der Region. Das alles sind Werte, die auch in der Zukunft immer wichtig sein werden“, beteuerte er.

Bei Wolf jedenfalls ist man weiterhin überzeugt, dass „in der Bratwurst viel Potenzial steckt“. Dementsprechend investiert das Unternehmen in die Bratwurst und modernisiert deren Produktion am Standort Nürnberg. Ebenso sieht Christian Wolf große Chancen in Convenienceprodukten, wie den Forster Single Menüs: „Mit der Vergrößerung unserer Convenienceproduktion in Nürnberg setzen wir auf einen Trend, der aus unserer Sicht in den kommenden Jahren noch mehr an Bedeutung gewinnen wird.“

Im Bild oben (von li., Foto: Thomas Langer): Dr. Rainer Heimler (Vorsitzender Schutzverband Nürnberger Bratwürste e. V.), Christian Wolf (Geschäftsführer Wolf) und Bernhard Oeller (Geschäftsführer Wolf).

Dr. Rainer Heimler (1. Vorsitzender Schutzverband Nürnberger Bratwürste e.V.), Christian Wolf (Geschäftsführer Firma WOLF), Bernhard Oeller (Geschäftsführer Firma WOLF). Foto: Thomas Langer.

Christian Blümel

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