Top-Thema GRILLEN Suche nach Variation 26 4/2017 F leisch-Marketing Fotos: Colourbox.com Die Deutschen sind absolute Grillfans: Rund 82 Prozent frönen laut einer Umfrage des Grillkäse-Experten Rougette diesem Vergnügen mindestens einmal pro Woche. Die Online-Befragung unter mehr als 6300 Facebook-Fans lieferte Einblicke in das deutsche Grill-Universum. So sind mit 44 Prozent fast die Hälfte der Befragten bekennende Power-Griller und werfen bei jeder Gelegenheit das Feuer an. 17 Prozent stört es wenig, wenn die Temperaturen fallen – sogar unter die Zehn-Grad-Marke. Und auch am Rost hat die Emanzipation Einzug gehalten: Bei 57 Prozent stehen Mann und Frau abwechselnd am Feuer. Vielleicht wird das Grillen auch deshalb immer beliebter. Den Verbraucher erwartet jedenfalls ein wachsendendes Sortiment an Grillspezialitäten – und das im Grunde über zwölf Monate. „Grillen entwickelt sich immer mehr zu einem Ganzjahrestrend. Einige unserer Grillprodukte haben wir daher durchgängig im Programm“, sagt beispielsweise Ulrike Rücker, Marketingleiterin des Geflügelspezialisten Friki. Doch trotz der langen Grillsaison bleiben die Frühjahrsmonate die absatzstärksten, wie Carsten Nicolaisen, Geschäftsführer der Block Handels GmbH, erklärt. Entsprechend negativ fiel das Fazit über das vergangene Jahr aus. „Ich glaube keiner kann für 2016 behaupten, dass die Grill-Saison besonders gut gelaufen ist. Das Wetter war einfach zu schlecht“, sagt Ralph Biemann, Marketingleiter bei Händlmaier. „Die Abhängigkeit vom sprichwörtlichen Grill- wetter ist faktisch vorhanden“, weiß auch Guido Boberg, Marketingleiter beim Gewürzspezialisten Avo. Sein Unternehmen zeichne allerdings aus, auf kurzfristig auftretenden Nachfragespitzen zu reagieren, so dass man das entsprechende Optimum erreicht habe. Dass die vielen Regentage sich negativ niederschlugen, räumt auch Carina Schweiger vom Feinkostanbieter Münchner Kindl ein. Auf der anderen Seite sei die Saison „durch den verlängerten Sommer bis Anfang Oktober“ aber ungewöhnlich lang gewesen. Ähnlich äußerte sich Sabine Müller-Weinhold, Marketing-Managerin bei Indasia. Ein verregneter Start lasse sich zwar normalerweise nicht kompensieren, aber ein sonniger Spätsommer und Herbst hätten dazu beigetragen, dass die Umsatzerwartungen doch noch übertroffen wurden, berichtet sie. Dass die Deutschen trotz schlechten Wetters nicht auf ihr liebstes Sommervergnügen verzichteten, lässt sich auch mit Zahlen belegen. So ist der Bratwurst-Markt in Deutschland in den Saison-Monaten März bis September nach IRI-Informationen um 3,5 Prozent gewachsen. Auch der Markt der Grillsaucen legte 2016 zu – um 5,3 Prozent. Mit 23 Prozent war das Plus bei den Premium Grillsaucen – Preissegment von mehr als zwei Euro – besonders groß. Für diese Grillsaison erwartet der Fleischgigant Tönnies eine stabile Nachfrage nach Basisprodukten wie Würstchen und Steaks und rechnet damit, dass Grillfackeln und Spieße eine wichtige Rolle spielen. Zudem wünschten die Verbraucher grillfertige und einfach zuzubereitende Produkte mit individuellem Geschmack, heißt es aus Rheda- Wiedenbrück. Einig sind sich die Marktteilnehmer, dass das Grillgeschäft nicht von einem, sondern von mehreren Trends angefacht wird. Tobias Metten, Geschäftsführender Gesellschafter von Metten Fleischwaren ist sich beispiels- Die Trends Individualisierung und Convenience spielen zunehmend eine Rolle – auch für die Grillsaison. Verbraucher erwarten, dass Top-Grillprodukte mit außergewöhnlichem Geschmack angeboten werden, die grillfertig und einfach zuzubereiten sind. Fleischspieße gehören wie Bratwürste und Steaks zu den Klassikern auf dem Grillteller. Foto: Tönnies
Fleisch-Marketing_04_2017
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