Schwerpunkt • Supermarkt der Zukunft Individuelle Lösungen Der Online-Handel wächst kontinuierlich – auch im Lebensmittel-Segment. Für den stationären Handel gilt es, auf Online-Wettbewerber zu reagieren und eigene Konzepte umzusetzen – beispielsweise mit gekühlten Schließfächern. Foto: Oktalite Lichttechnik „ Parallel zu Industrie 4.0 wird sich unausweichlich Handel 4.0 entwickeln“, Auch der Rewe Markt in der Einkaufspassage „Fünf Höfe“ in München, der vom Handelsverband Deutschland als „Store of the Year 2017“ ausgezeichnet wurde, bietet seinen Kunden gekühlte Schließfächer. sagt Philip Lehmann, Geschäftsführer von Harreskind, einer Fusion von Otto Kind, Gummersbach, sowie Harres Metalldesign aus Warstein. Entsprechend stellte das neue Unternehmen in Zusammenarbeit mit dem Kältetechnikner Carrier gekühlte Fächerschränke mit digital gesteuerten Verschließsystemen auf der Euroshop in Düsseldorf vor. Konkret geht es bei dieser innovativen Lösung für den Onlinehandel um die Anbindung an ein ERP-System zur rechtzeitigen und bedarfsgerechten Planung und Steuerung des Warenflusses. Über die Harreskind Cool Locker-Abholstation können Konsumenten Waren online bestellen und rund um die Uhr abholen. Die bestellten Produkte werden im Markt verpackt und zu der gewünschten Abholstation – beispielsweise an einem zentralen Standort in der Stadt – gebracht. Der Kunde erhält automatisch einen Zugangscode auf sein Smartphone, so dass er das Fach öffnen und die frische, gekühlte Ware entnehmen kann. Der Idee, Lebensmittel unabhängiger von Öffnungszeiten zu verkaufen, zusätzliches Wachstum zu generieren und Personalkosten zu senken, hat sich auch Viessmann verschrieben. Der international agierende Hersteller von Heiz-, Industrie und Kühlsystemen nennt sein System „Click4Food“. Zusammen mit Handelskunden wolle man den Online-Bereich weiter entwickeln und so das Einkaufen von gekühlten Waren über den klassischen Lebensmittelhandel hinaus erweitern, hieß es auf dem Viessmann-Stand. Bei „Click- 4Food“ können Konsumenten ihre Produkte beim Lebensmittelhändler online bestellen und bezahlen. Abgeholt wird die Ware dann bequem auf dem Weg nach Hause an externen Abholstationen – beispielsweise an hochfrequentierten Standorten wie Bahnhöfen, Bushaltestellen oder Flughäfen. So ermöglicht „Click- 4Food“ eine kosteneffiziente Last-Mile- Logistik. Gekühlte Schließfächer Auch die Lösung von Epta ermöglicht es dem Verbraucher, die im Onlineshop eines Supermarktes eingekauften Produkte flexibel abzuholen. Eptadrybricks wurden für die Aufbewahrung von Trockenprodukten entwickelt, Eptafreshbricks und Eptafrozenbricks dagegen für die Aufbewahrung frischer und tiefgefrorener Produkte für mehr als 24 Stunden. Die Lösung wurde in Frankreich aufgrund ihrer Zweckmäßigkeit und der Umweltfreundlichkeit durch den Einsatz natürlicher Kältemittel bereits zweimal ausgezeichnet. So erhielt man den LSA du Category Management, weil das System die traditionelle Grenze zwischen dem Laden vor Ort und dem virtuellen Geschäft aufhebt und eine Alternative zum Drive-In darstellt. Weniger aufwendig, aber auf die individuellen Wünsche eines Münchner Kunden zugeschnitten, ist das System, das der Kühlmöbelspezialist KMW auf seinem Stand zeigte. Die gekühlten Schließfächer im Vorfeld des Marktes ermöglichen Konsumenten, ihre gekauften Waren zwischenzulagern. Was auf den ersten Blick nicht besonders erfolgsversprechend aussah, wurde von den Verbrauchern hervorragend angenommen – auch weil in der bayerischen Hauptstadt die Öffnungszeiten sehr strikt gehandhabt werden. Das Beispiel zeigt, dass trotz aller technischen Möglichkeiten auch beim Handel 4.0 individuelle Lösungen gefragt sind. 20 4/2017 F leisch-Marketing
Fleisch-Marketing_04_2017
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