UNTERNEHMEN & KONZEPTE - Tönnies wächst in schwierigem Umfeld

Fleisch-Marketing_04_2017

Unternehmen & Konzepte Tönnies wächst in schwierigem Umfeld Die Tönnies Unternehmens- gruppe hat 2016 weltweit einen Umsatz von 6,35 Milliarden Euro erwirtschaftet. „In einem sehr umkämpften Markt“ sei das ein Plus von 0,8 Prozent, erklärte Clemens Tönnies als Sprecher der Geschäftsleitung bei einer Pressekonferenz. Bei den Schlachtungen von Schweinen legte das international agierende Familienunternehmen mit Sitz in Rheda-Wiedenbrück erneut zu. 20,4 Millionen Tiere – davon 16,2 Millionen in Deutschland – wurden geschlachtet, was einem Zuwachs von 2,0 Prozent entspricht. Bei Rindern steht das Unternehmen erneut bei 424.000 Schlachtungen inklusive Zerlegung. „Wir haben 2016 unsere Marktpo- sition weiter ausgebaut. Durch die strukturellen Investitionen in die Standorte sind wir für die Zukunft sehr gut auf- gestellt“, erläuterte Tönnies. „Vor die- sem Hintergrund spielt unsere internationale Aufstellung eine wichtige Rolle. Mit der vollen Integration Ticans im Jahr 2016 haben wir uns im Markt noch breiter aufgestellt“, sagte er. Deutschland bleibe Stammmarkt des Unternehmens, obwohl hier die Zeiten des „überdi- mensionalen Wachstums“ vorbei seien und man daher die Internationalisie- rung vorantreibe, ergänzte Tönnies. In diesem Jahr betrug die Exportrate Gruppenbild mit Clemens Tönnies (von links): Josef Tilmann, Ralf-Thomas Reichrath, Clemens Tönnies, Frank Duffe, Christian Krauter und Ove Theijs stellten Zahlen zur Unternehmensentwicklung vor. mengenmäßig etwas mehr als 50 Prozent. Schwerpunkt der Investitionen im vergangenen Jahr waren neben der Standortsicherung das Umwelt- und Energiemanagement. Durch konsequente In- vestitionen wolle Tönnies zu einem der energieeffizientesten Unternehmen der Fleischbranche werden, sagte Tönnies- Vorstand Josef Tillmann. So wurde an den Standorten Rheda und Sögel kräftig in die Eigenstromerzeugung mit einer Gesamtkapazität von 12,1 Megawattstunden investiert. Neu entwickelte Vier-Phasen-Kühlung Die beiden Blockheizkraftwerke erzeugen Strom und nutzen gleichzeitig mittels Kraft-Wärme-Kopplung und einer speziell entwickelten Absorbertechnik ganzjährig die Wärme zur Herstellung von Kälte. Dieses Konzept unterstützt auch die in Rheda neu entwickelte Vier- Phasen-Kühlung bei Schweinen, mit der die Qualität des Fleisches erhöht werden kann. Langfristig sei es das Ziel, an allen Standorten zirka ein Drittel des benötigten Stroms selber mit den BHKW-Einheiten zu produzieren, um eine erhebliche Ressourcenschonung und hohe Energieeffizienz zu gewährleisten. An den Standorten im bayerischen Kempten und im schleswig-holsteinischen Kellinghusen wurde ebenfalls intensiv investiert. Am Rinderschlachthof in Kempten wurden neue wissenschaftliche Tierschutzerkenntnisse umgesetzt. In Kellinghusen wird nach der Übernahme des Unternehmens Thomsen derzeit der gesamte Standort erneuert. In diesem Jahr will die Tönnies-Gruppe, bei der weltweit 12.500 Mitarbei- ter beschäftigt sind, bestehende Pro- duktionsstandorte weiterentwickeln, hochmoderne Technologien und effi- ziente Prozesse einführen, um angesichts des starken Preisdrucks im Markt bestehen zu können. „Damit verfolgt Tönnies konsequent seine Wachstumsstrategie“, erklärte Clemens Tönnies abschließend. 4/2017 Fleisch-Marketing 37


Fleisch-Marketing_04_2017
To see the actual publication please follow the link above