Lokale Delikatessen

Fleisch-Marketing_04_2017

Service & Bedienung • Regionale Spezialitäten Wenn man weltweit nach typischen Spezialitäten der deutschen Küche fragt, lautet die Antwort oft: Sauerkraut, Brezel, Bier. Tatsächlich aber hat Deutschland sehr viel mehr Gerichte zu bieten, die von der jeweiligen Region und ihrer Geschichte geprägt sind. Unter den Bundesbürgern ist laut einer Umfrage zur regionalen Küche, die zwar schon einige Jahre alt ist, aber trotzdem noch aktuell sein dürfte, „Königsberger Klopse“ das bekannteste deutsche Gericht. 93 Prozent der Befragten kannten damals die gekochten Fleischklöße in weißer Sauce mit Kapern aus der ehemals ostpreußischen, heute russischen Stadt Königsberg (Kaliningrad). Fast genauso bekannt sind Münchner Weißwürste, was damit zusammenhängt, dass sie zum typischen Angebot des Oktoberfestes gehören. Während die eher deftige bayerische Küche von der Nachbarschaft zu Österreich geprägt ist, macht sich im Westen Süddeutschlands die Nähe zu Frankreich und der Schweiz bemerkbar. Hier gibt es besonders viele Gourmet-Restaurants. Neben Fleischgerichten wie „Schäufele“ (Schweineschulter) und der „Schwarzwälder Kirschtorte“ spielen in Baden-Württemberg vor allem Teigwaren eine große Rolle. So stehen gefüllte Nudelteigtaschen, „Maultaschen“ genannt, und die länglich gerollte Teigknödel namens Lokale DelikatessenFoto: colourbox Grünkohl mit Wurst ist in Norddeutschland ein traditionelles Gericht, das vor allem in den kälteren Monaten auf den Tisch kommt. her auch Seeleute mit ihren berufsbe- dingt schlechten Zähnen problemlos essen konnten. Unter den vielen regional bekannten Spezialitäten gibt es meist einen bestimmten „Exportschlager“, wie zum Beispiel die „Thüringer Rostbratwurst“ oder das „Leipziger Allerlei“, ein Gemüsegericht aus Erbsen, Karotten und Spargel. Aus Dresden stammt das Weihnachtsgebäck „Dresdner Stollen“. Und nicht zu vergessen: die „Spreewaldgurke“ eine besonders schmackhafte Gurkenart aus Brandenburg. Oft muss man sich regional gut auskennen, um von den Namen der deutschen Spezialitäten nicht in die Irre geführt zu werden: So bekommt man, wenn man im Rheinland einen „Halve Hahn“ bestellt, kein halbes Hähnchen, sondern ein Roggenbrot mit Käse. Und auch der aus Sachsen stammende „Kalte Hund“ ist kein Fleischgericht, sondern ein Kuchen aus vielen Keksschichten mit Schokoladencreme. Foto: MEV „Schupfnudeln“ an dritter und vierter Stelle der deutschlandweit bekanntesten Spezialitäten. Danach kommen auf Platz fünf und sechs zwei norddeutsche Gerichte. Wenn im Herbst nach den ersten kalten Nächten auf zahlreichen Grünkohlfesten Spezialitäten serviert werden, die aus diesem gesunden Wintergemüse gemacht sind, steht traditionell Grünkohl mit der geräucherten Wurst „Pinkel“ an der Spitze. Ein altes Seemannsgericht ist hingegen das heute auch auf dem Festland beliebte „Labskaus“: ein gestampfter Brei aus Kartoffeln und Rindfleisch, den frü- Zu den bekanntesten regionalen Spezialitäten aus Deutschland zählt die Münchner Weißwurst – auch weil sie zum typischen Angebot des Oktoberfestes gehört. 42 4/2017 F leisch-Marketing


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