RUBRIKEN - Editorial

Fleisch-Marketing_10_2015

EDITORIAL Fleisch-Marketing 3 Wie viel tierwohl verträgt die anuga? kurz vor der anuga in köln bekommt das politische Meinungsbild in sachen tierwohl schwung. die union drängt auf ein spitzengespräch von Politik und lebensmittelhandel. der Bundesernährungsminister Herausgeber/Chefredakteur FLEISCHMARKETING 10/2015 · Fleisch-Marketing Christian schmidt solle die Vertreter der Branche zu einem „lebensmittelgipfel“ einladen, so die stellvertretende Vorsitzende der Cdu/Csu-Bundestagsfraktion, Gitta Connemann. Ziel des treffens müsse ein klares Bekenntnis des Handels zur Initiative tierwohl und eine aufstockung des Budgets sein. Fast zeitgleich reagierte die Initiative tierwohl auf Gerüchte, wonach es „heftigen streit“ wegen „Finanzproblemen“ unter den Handelspartnern gegeben habe: „die Initiative tierwohl hat kein Finanzproblem. Im Gegenteil konnte durch die erweiterung der einzahlenden unternehmen um einen weiteren Partner ein wichtiger schritt zur Vergrößerung des Finanzvolumens getan werden!“, teilte sie mit. sicherlich wird dieses thema auf der bevorstehenden anuga diskutiert werden. andererseits stehen bei den ausstellenden unternehmen ganz andere themen auf der agenda. Wer auf dieser Veranstaltung ausstellt, will seine exportleistung in den Fokus stellen. und der export der Fleisch- und Fleischwarenunternehmen geht tendenziell richtung osteuropa und Fernost. und da ist das thema tierwohl eher unter „ferner liefen“ einzuordnen. nach dem russlandembargo werden sich die Fleischlieferanten nach neuen exportmärkten umschauen müssen, um die umsätze der Vorjahre mindestens zu halten. Über die Bedeutung von tierwohl auf den internationalen Märkten äußerte sich jetzt Professor Peter sandoe von der universität kopenhagen vom Fachbereich tier- und seuchenschutz: „das Interesse am tierwohl wächst primär in Westeuropa und den usa.“ dies läge am allgemein wachsenden Wohlstand, aber auch daran, dass sich tierwohl im Fernsehen, in den sozialen netzwerken „gut verkaufe“. auch auf die zentrale Frage, ob der Verbraucher bereit sei, den Preis für mehr tierwohl zu bezahlen, fand er eine passende antwort: „analysen im „reichen“ Westen zeigen, einem teil der Verbraucher ist tierwohl egal. andere setzen sich sehr engagiert für mehr tierwohl ein, diese verzichten gänzlich auf den Verzehr von Fleisch oder kaufen relativ teure nischenprodukte!“ die kernbotschaft von Professor sandoe: „die große Mehrheit der konsumenten interessiert sich zwar für das Wohl der tiere, richtet sich aber beim einkaufen nicht unbedingt danach!“ unter diesem Gesichtspunkt wünsche ich allen Besuchern der anuga eine erkenntnisreiche Veranstaltung! Michael Jakobi Ihr direkter Weg zu unseren Mediadaten u


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