Brüsseler spitzen in Mailand

Fleisch-Marketing_10_2015

ANUGA-SPEZIAL 2015 in Mailand führer der Westvlees-Gruppe ergänzte: „Wir unternehmen schon alle möglichen Anstrengungen, um das Russland-Minus auszugleichen.“ Hinzu kommt, dass auch der China-Export derzeit eine Schwäche- Phase durchlebt. Coenen: „Dieser Absatz hat sich deutlich abgekühlt.“ Maillard wies in diesem Zusammenhang aber auf die weiterhin große Bedeutung von belgischem Schweinefleisch innerhalb der gesamten weltweiten Produktion hin. Insgesamt würden gut 100 Millionen Tonnen Schweinefleisch produziert, davon entfielen gut 22,5 Millionen auf die europäische Produktion. Und aus dem „kleinen Belgien“ kämen immerhin eine Million Tonnen Schweinefleisch, das sei gut ein Prozent der gesamten weltweiten Produktion. Maillard: „Eine bemerkenswerte Leistung!“ In der Exportbilanz der belgischen Schweinefleisch-Produzenten gibt es innerhalb der letzten zehn Jahre erhebliche Verschiebungen. 2005 ging fast genau die Hälfte aller Schweinefleisch-Exporte nach Deutschland. Im Jahr 2014 hat sich dieser Anteil bei gleichem Volumen auf 34 Prozent reduziert. Wesentlicher Grund hierfür ist der gestiegene Export nach Polen, der heute bereits 19 Prozent aller belgi- Zwei, die sich mögen und schätzen: Luc Verspreet (links) und Jos Claeys gründeten die Belgian Pork Group und erreichen damit einen Marktanteil von 34 Prozent in Belgien. Dass eine Genossenschaft mit einem privat geführten Unternehmen fusioniert, kommt in der europäischen Fleischwirtschaft relativ selten vor. schen Schweinefleisch-Ausfuhren umfasst. „Das Deutschland-Geschäft ist heute ganz anders als noch vor zehn Jahren. Der belgische Pavillon auf der Expo: Auch hier war das Zentralthema „Ernährung und Lebensmittelproduktion in der Zukunft“. Heute liefern wir direkt nach Polen und andere osteuropäische Märkte. Vor zehn Jahren wurden diese Exporte noch über Deutschland abgewickelt“, erklärte Covalis Chef Luc Verspreet. Am 8. September haben Westvlees und Covalis offiziell fusioniert und firmieren nun als Belgian Pork Group. Damit schlachtet das neue Unternehmen gut 4,2 Millionen Schweine jährlich und verfügt mit einem Schlag über einen Marktanteil von 34 Prozent in Belgien. Über die Vorteile dieser Fusion informierten Claeys und Verspreet in Mailand gemeinsam. Im neuen Verbund sollen alle Schlachtstätten, die in ganz Belgien verteilt sind, erhalten bleiben. Ziel sei es, keine Kunden und Lieferanten zu verlieren. Der neue Verbund, den die beiden Manager als „Netzwerk“ bezeichnen, soll die Vertriebswege zu den Kunden aus der Industrie und dem Lebensmittelhandel optimieren. Vier Leitsätze sollen den zukünftigen Kurs des neuen Unternehmens bestimmen: Zuverlässigkeit, Kontinuität, Sicherheit und Solidität. 10/2015 · Fleisch-Marketing 29


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