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Dialog und Protest

Datum: 17.01.2019Quelle: Dialog statt Protest | wir-haben-es-satt.de | Foto: Fabian Melber / www.wir-haben-es-satt.de Ort: Berlin

Vor und während der Grünen Woche nutzen immer wieder zahlreiche Initiativen diesen Zeitraum, um auf Missstände in der Agrarindustrie und -politik hinzuweisen: Dialog und Protest. Die 84. Int. Grüne Woche Berlin (IGW) startet morgen mit der bislang höchsten Beteiligung in ihrer 93-jährigen Geschichte. 1.750 Aussteller aus 61 Ländern präsentieren sich vom 18. bis 27. Januar 2019 auf der globalen Leitmesse für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau.

Dialog und Protest

Morgen um 10.30 Uhr beginnt die Gruppe „Wir machen Euch satt“ unter dem Motto „Dialog statt Protest“ eine Kundgebung am Brandenburger Tor. „Redet mit uns statt über uns“ lautet ihr Aufruf. Diese Aktion wird von Landfrauen und Landwirten organisiert. Hier können sich Bürger für Veränderungsbereitschaft, echten Dialog, die vielfältigen Leistungen der Landwirtschaft und gegen die Ideologie der Landwirtschaftspolitik einsetzen. Dabei wird die Zahl 145 zu einem wichtigen Symbol; so viele Menschen wie ein Landwirt im Durchschnitt in Deutschland ernährt. Dazu gibt es am Wochenende 18. bis 20. Januar zahlreiche Dialogangebote von Landwirten in den Regionen.

Lautstark Alarm schlagen wird hingegen an gleicher Stelle am Samstag, 19.1.2019 ab 12 Uhr, das Bündnis „Wir haben es satt“, das sich für artgerechte Tierhaltung, insektenfreundliche Landschaften und gutes Essen einsetzt und „der Agrarindustrie den Geldhahn abdrehen“ will. Es setzt sich aus über 50 Natur-, Umwelt- und Tierschutzorganisationen sowie Landwirten zusammen. Ihr Ziel ist eine Agrarwende mit mehr bäuerlichen Betrieben der ökologischen Landwirtschaft. Der Demonstrationszug zieht zum Agraministergipfel. Wir haben es satt!“-Sprecherin Saskia Richartz verlangt etwa einen Stopp der fatalen Subventionspraxis, bei der Milliardenbeträge direkt an industrielle Großbetriebe weitergeleitet werden.

Hintergrund EU-Agrarreform

Mit jährlich 60 Mrd. Euro bestimmt die EU-Agrarpolitik (GAP), welche Landwirtschaft sich lohnt. Dabei profitieren vor allem Landbesitzer: In Deutschland erhält das obere, flächenreichste Prozent (3.300 Betriebe) 1 Mrd. Euro im Jahr, während die unteren 62 % (200.000 Betriebe) sich 700 Mio. Euro teilen. Das Ergebnis der verfehlten Agrarpolitik: Bauernhöfe müssen schließen, die Artenvielfalt schrumpft und es ist zu viel Nitrat im Wasser. Selbst der Wissenschaftliche Beirat des Bundeslandwirtschaftsministeriums dringt auf einen raschen Kurswechsel.

Alle sieben Jahre wird die GAP reformiert. Derzeit verhandeln Mitgliedsstaaten und EU-Parlament über die Agrarförderung nach 2020. „Für nächste Förderperiode muss das Prinzip ‚öffentliches Geld für öffentliche Leistungen‘ gelten: Bauern sollten für besondere gesellschaftliche Leistungen auf dem Acker und im Stall Gelder erhalten. Dazu zählen u. a. Schutz des Wassers, Erhalt fruchtbarer Böden, Sicherung der Artenvielfalt und artgerechte Tierhaltung“, heißt es aus dem Bündnis.

Marco Theimer / Fleischnet

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