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Integrationspreis

BGN Integrationspreis 2019

Datum: 27.06.2019Quelle: BGN | Ort: Potsdam

Für ihr außergewöhnliches Engagement bei der Wiedereingliederung ihres verunglückten Mitarbeiters Werner Markert erhielt die Firma Friedrich Neckermann, Schlacht- und Zerlegebetrieb aus Aub, den BGN Integrationspreis 2019.
Rückblick, 23. Mai 2016: Werner Markert arbeitet dort als Betriebsschlosser. Diesen Job macht er seit vielen Jahren. Seine Arbeit wird geschätzt. Er ist ein wertvoller Mitarbeiter. Trotzdem – er will sich verändern und hat zum Monatsende gekündigt. An diesem Montag ist er mit der Wartung einer Kratzmaschine beschäftigt. Die Einrichtung zum Enthaaren von Tierkörpern hat er mit dem Notaus-Schalter vorschriftsmäßig stillgelegt. Ein Kollege sieht nicht, dass er an der Maschine arbeitet und schaltet sie wieder an – mit furchtbaren Folgen.

Werner Markert wird mit komplexen Wirbelsäulenverletzungen, offenen Frakturen an beiden Händen, Rippenbrüchen und weiteren schweren Verletzungen an Gesicht und Oberkörper ins Uniklinikum Würzburg gebracht, operiert und intensivmedizinisch versorgt. Sieben Tagen Intensivstation folgen Wochen stationärer Behandlung mit weiteren Operationen. Nach knapp eineinhalb Monaten kann die BGN-Reha-Managerin Bettina Mentges zwar die ersten Reha-Planungen mit Werner Markert beginnen. Aber es folgen weitere stationäre Aufenthalte mit wiederholten Eingriffen. Erste Arbeits- und Belastungserprobungen beginnen im Februar 2017.

Fürsorge und soziale Verantwortung

In welcher schwierigen Situation Werner Markert und seine Familie waren und das soziale Sicherheit eine dringend notwendige Voraussetzung für seine Genesung sein würden, darüber war man sich bei Neckermann und im Reha-Management der Berufsgenossenschaft bewusst. Gemeinsam mit ihm suchte man nach Lösungen. Ein entscheidender Schritt: Neckermann entschloss sich, seine Kündigung zu ignorieren und das Arbeitsverhältnis fortzuführen, auch für den Fall, das er als Betriebsschlosser nicht mehr voll einsatzfähig sein würde.

Fürsorge und soziale Verantwortung standen für das Unternehmen im Fokus. Zu Markerts Entlastung wurde ein weiterer Betriebsschlosser eingestellt. Auch als sich herausstellte, dass Werner Markert in seiner Tätigkeit nicht wieder voll belastbar sein würde, wollte man auf seine langjährige Berufserfahrung nicht verzichten und suchte nach Alternativen. Heute fährt er für Neckermann LKW – in Vollzeit. Wenn seine unfallbedingten Beeinträchtigungen an der Wirbelsäule Probleme bereiten, kann er nach Absprache ein bis zwei Tage freinehmen.

„Dieser Fall ist bemerkenswert und das soziale Engagement vorbildlich“, betont Klaus Marsch, Hauptgeschäftsführer der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe. „Unser Reha-Management hat immer den Menschen im Blick, es geht immer um individuelle Lösungen ohne großen bürokratischen Aufwand. Hinzu kommt die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeber, die im Fall Werner Markert mehr als außergewöhnlich war. Wir wünschen uns mehr solche Arbeitgeber, die sich ihrer sozialen Verpflichtung erinnern“, erklärt er. Weitere Infos zur BGN gibt es hier.

Marco Theimer / Fleischnet

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