MANAGEMENT - Interview: Futterneid war gestern

FH_04_2012

FUTTERNEID WAR GESTERN Zwei befreundete Fleischermeister aus dem Schwarzwald – Fritz Wöhrle (li.) aus Hornberg und Andreas Braun (re.) aus Furtwangen – machen vieles gemeinsam: Von den Wurstrezepten bis zu den betriebswirtschaftlichen Auswertungen kennt jeder die Geheimnisse des anderen. Für das Magazin FLEISCHER-HANDWERK sprach Unternehmensberater Fritz Gempel mit beiden über ihr Erfolgsmodell. Sie wissen fast alles voneinander. Hat keiner Sorgen sind. Die Angst, dass der Fritz nur an Andreas ein Geschäft wegnehmen könnte. von Ihnen Angst, dass der andere letztlich seinen eigenen Vorteil denkt, hatte ich nie. Das Ich würde das auch nicht wollen. doch nur an seinen eigenen Vorteil denkt? hätte ich doch schnell gespürt. Der Unterschied Andreas Braun: Wir machen das gemeinsam. Fritz Wöhrle: Nein, diese Sorge besteht nicht. ist, dass manche Kollegen dich nur aushorchen Es gibt z. B. zwischen Hornberg und Furtwan- Ich gebe mein Wissen gern weiter. Und der wollen und bei anderen spürt man, dass sie gen einen touristisch attraktiven Ort, ziemlich Andreas gibt mir umgedreht sein Wissen geben und nehmen. Ich habe mit Kollegialität in der Mitte. Wir überlegen, dort gemeinsame gern. Wenn ich irgendwo nicht mehr weiter auch schon schlechte Erfahrungen gemacht. Kundenveranstaltungen zu planen. weiß, rufe ich ihn an. Und letztlich war es ja auch der Andreas, der mich bestätigte, das Manchen Auftrag gibt es aber nur einmal, In welchen Bereichen kooperieren Sie schon? Foto: Gempel elterliche Geschäft zu übernehmen. Heute den kriegt der eine oder der andere! Wie ist Andreas Braun: Wir tauschen Rezepte aus und weiß ich, dass das der richtige Weg war. das dann bei Ihnen? geben fachlich-praktische Tipps weiter. Ich habe Andreas Braun: Als wir uns kennengelernt Fritz Wöhrle: Na, dann gönne ich das etwa begonnen, auf Steinsalz umzustellen und haben, haben wir gemerkt, wie ähnlich unsere dem anderen! Ich denke nicht, dass ich dem habe das dann als Tipp an Fritz weitergegeben. 20 4/2012


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