Managment: - Grüner Strom und schwarze Zahlen

FH_05_2014

Fotos: Gempel, Metzgerei Egeler Diese Werbebotschaft stand zum Ge-schäftsjubiläum auf jedem Kassenbon und großen Werbeschildern vor dem Laden: „100 Jahre Metzgerei Egeler – 100 % Ökostrom aus Wasserkraft“. „Grüner Strom“ kostet aber mehr, oder? Günther Egeler winkt ab: „Das war eine Überzeugungstat. Unsere Kunden wollen keine Atomkraftwerke und wir auch nicht. Als Familienunternehmer müssen wir nachhaltig denken, wenn es ums Geld geht“, sagt er. Ein weiteres Stück Nachhaltigkeit be-weist die Metzgerei in der Personalführung. Mit ihrer Unterschrift auf den Überweisungsträgern der aktuellen Gehaltsabrechnungen zahlt die Chefin Christine Egeler an ihre 40 Mitarbeiter eine Erfolgsprämie von über 20.000 E aus, zu-sätzlich zum Gehalt. Sie begründet: „Wir haben das mit den Mitarbeitern so vereinbart: Die Hälfte der Kosten, die wir sparen, geht als Prä-mie an die Mitarbeiter“. Und diese haben enga-giert mitgemacht, der Wareneinsatz wurde bei gleichbleibender Qualität um 2 % gesenkt. HILFE VOM EXPERTEN Bei ihrem Engagement in Sachen Nachhaltig-keit sind die Egelers Überzeugungstäter und Kostenrechner. Der Chef begründet: „Energie wird langfristig teurer werden. Wenn wir heute in den sparsamen Umgang mit Energie inves-tieren, werden sich diese Maßnahmen in der Zukunft noch besser rechnen als jetzt schon.“ Die fundierte Grundlage für das Energiesparen hat sich die Metzgerei über den Deutschen Fleischer-Verband eingekauft. Dazu war Dipl. Ing. Axel Nolden vor Ort. Günther Egeler, auch Obermeister der Fleischerinnung Tübingen, gibt der Energieberatung sehr gute Noten. „Das Gutachten hat uns geholfen, Abläufe im Betrieb neu zu bewerten. Manches war in der Vergangenheit zwar bequem, aber sehr energieaufwändig. Etwa, dass morgens die meisten Mit-arbeiter zur gleichen Zeit kom-men und zeitgleich eine große Zahl von Stromverbrauchern einschalten.“ Das ist jetzt anders. Auch ohne „Maximumwächter“ hat man es geschafft teure Ver-brauchsspitzen zu kappen. Dazu werden etwa Waschmaschinen und Wäschetrockner in den pro-duktionsfreien Zeiten eingeschal-ten. Der DFV-Fachmann erarbei- GRÜNER STROM UND SCHWARZE ZAHLEN Im Raum Tübingen gibt es viel Kaufkraft und „grün“ orientiertes Publikum. Viele Menschen aus der Universitätsstadt fahren zum Einkaufen von Fleisch und Wurst ins 12 km entfernte Ammerbuch-Reusten. Dort ist der sparsame Umgang mit Energie für die Metzgerei Egeler Teil der eigenen Nachhaltig-keits- Überzeugung und des Kostensparens. Maßnahmen der DFV-Energieberatung  Absenkung der Warmwassertemperaturen um 5°C  Spritsparreifen für drei Lieferfahrzeuge  Reduzierung des Stromleistungsbezugs um 40 kW  Austausch von Glühbirnen durch Energiesparlampen sowie Halogenlampen durch LED-Technik  Isolierung der Warmwasserleitungen  Einsatz von Haushaltsgeräten der Energieeffizienzklasse A+++ 58 5/2014


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