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tete für die Metzgerei eine Prioritätenliste mit Maßnahmen. „Wir haben das dann auch abgearbeitet“, bilanziert Günther Egeler stolz. „Selbst im Büro, wo wir eine Licht-Überversor-gung haben, sparen wir nun die Hälfte der Be-leuchtungskosten. Wenn die stromfressenden PC-Tower fällig sind, werden sie durch energie-effiziente Notebooks ersetzt. Wurde wirklich alles umgesetzt? Nein, den von Dipl. Ing. Nolten vorgeschlagenen „Spritsparkurs“ für die Fahrer der Lieferfahrzeuge wollte der autobegeisterte Metzgermeister dann doch nicht machen. „WURSTDUSCHE“ UND MEHR Die Energieberatung des DFV und eine „Ener-gieeffizienzberatung“ seines Energieversor-gers brachten zweierlei: Zum einen die Reali-sierung ganz konkreter Energieeinsparungen. Dabei geht es immerhin um eine Kostenein-sparung von über 6.000 E im Jahr. Zum ande-ren entstand ein neues Bewusstsein zum Ener-giesparen. Günther Egeler zeigt auf eine Grafik, die den Anteil der einzelnen Stromverbraucher am Gesamtverbrauch zeigen: 29 % für Kälte, 27 % für die Backöfen, 15 % für die Rauchanla-gen. Klassische Fleischereimaschinen wie Wolf, Kutter und Füller verbrauchen zusammen nur 10 %, die Räucheranlage alleine hingegen 15 %. „Vom Gefühl her hätte ich etwa gedacht, dass der Kutter viel mehr Energie verbraucht“, sagt der Metzgermeister. Dass das eigene Ge-fühl um den Energieverbrauch täuschen kann, erkannte er bei der Heizung der zwei Gebäude, in denen die Metzgerei integriert ist. „Dass für uns eine Ölheizung günstiger wäre als die mit Flüssiggas, hätte ich nicht erwartet“, staunte er. Die Auseinandersetzung mit dem Thema führte bei Günther Egeler dazu, dass „Ener-giesparen ständig im Kopf ist“. Entsprechend positiv reagiert er, wenn bei technologischen Neuerungen auch die Energieeffizienz ge-steigert werden konnte. Das neueste Bei-spiel dafür ist die „Wurstdusche“ (s. Bild S. 58 oben) als Alternative zum üblichen Kühlen der Brühwurst. Die heißen Würste, die auf dem Kochwagen hängen, werden durch Druckluft- Zerstäuber mit feinem Dampfnebel besprüht. Durch dieses System wird die Wärme aus den Würsten gezogen. Das Abkühlen erfolgt bei geringstem Wasserverbrauch. Die vom Her-steller der Anlange, der Heinrich GmbH aus Nürtingen, angegebenen „bis zu 95 % Wasse-reinsparung“ bestätigt Günther Egeler. Auch die Rechnung zu dieser Investition stimmt: Der Wassereinsparung stehen rund 10.000 E Anschaffungspreis für Wurstdusche und rund 5.000 E für den Kompressor zur Erzeugung von Druckluft gegenüber. Auch bei der Betriebsführung erkennt man stets neue Technologien, die sowohl qualita-tive, ökologische wie auch Kostenvorteile ha-ben. Ein Beispiel ist der Schnellkühler für das Garprinzip Cook & Chill. Nach dem Kochen wer-den die Speisen, etwa für die Herstellung der rund 20 Fertiggerichte in Gläsern und Dosen, in einer getrennten Anlage heruntergekühlt. Das spart Energie und verlängert die Haltbarkeit des gegarten Gerichtes. Auf die Frage ob das, was man hier sehen kann, zum Nachmachen geeig-net MANAGEMENT  ist, antwortet der Chef: „Alles rechnet sich erst ab einer bestimmten Warenmenge. Man muss schon im Einzelfall rechnen, wie schnell das Geld zurückfließt. Man sollte aber auch nicht nur an die Kosten denken. Denn ein auf Nach-haltigkeit und Ökologie ausgerichtetes Kon-zept passt einfach in unsere Zeit.“ Was Nach-haltigkeit für ihn bedeutet, wird auch bei den Zukunftsplänen deutlich: Im Laufe der nächs-ten beiden Jahre steht der große Ladenneu-bau des Hauptgeschäfts an. Da soll dann mit Licht- und Kühltechnik viel Energie gespart werden und es kommen Baustoffe regionaler Handwerker zum Einsatz. Fritz Gempel www.metzgerei-egeler.de 90 Jahre Innovation und Perfektion Setzen Sie neue Maßstäbe mit uns. FESSMANN GmbH und Co KG Herzog-Philipp-Str. 39, 71364 Winnenden Telefon 07195 701-0, Fax 07195 701-105 info@fessmann.de, www.fessmann.de Leading in Smoking Technologies Besuchen Sie uns auf der SÜFFA in Stuttgart! 28.-30.09.2014 Halle 8 Stand D20


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