Intensivierter Einsatz setzt neue Standards

Fleisch-Marketing_11_2015

Unternehmen & Konzepte Intensivierter Einsatz setzt neue Standards Die Umsetzung der vom dänischen Tierschutzgipfel 2014 angestoßenen Maßnahmen läuft auf vollen Touren. Im Vordergrund stehen Verbesserungen für Sauen und Ferkel. Mit einigen der angepeilten Ziele befasst sich die Branche zwar bereits seit geraumer Zeit, aber sie werden nun nochmals aufgewertet. Bereits Ende der 1980er Jahre liefen in Dänemark die Erforschung und Entwicklung von Freilaufhaltungssystemen an. Die in Dänemark seit 1998 für neue Warteställe geforderte Gruppenhaltung wurde 2013 gemäß EU-Vorgaben fristgerecht für alle tragenden Sauen umgesetzt. Die Freilaufhaltung im Deckabschnitt fordert der dänische Gesetzgeber seit 1. Januar 2015 für alle Neubauställe und für sämtliche Deckställe ab 2035. Gemäß Branchenvorgaben sollen ab 2021 alle Neubauten in sämtlichen Sauenabschnitten für die Freilaufhaltung ausgelegt sein. Vollspaltenböden sind seit 1. Juli 2015 in allen Ställen für Ferkel und Mastschweine unzulässig. Für Ferkel müssen planbefestigte beziehungsweise teilperforierte Liegeflächen mindestens die Hälfte der vorgeschriebenen Mindestfläche ausmachen, für Mastschweine ein Drittel. Antibiotika dürfen bei allen Altersgruppen nur nach tierärztlicher Anweisung eingesetzt werden. Dänische Tierärzte dürfen keine Arzneimittel verkaufen. Der Verbrauch wird pro Bestand und Tiergruppe in der Vetstat- Datenbank erfasst. Bei Überschreiten der behördlich festgesetzten Grenze sorgen entsprechende Im Vordergrund der vom dänischen Tierschutzgipfel angestoßenen Maßnahmen stehen Verbesserungen für Sauen und Ferkel. Auflagen für die Senkung des Verbrauchs. Nach dem Danish Produktstandard – mit den Schwerpunkten Tierschutz, Lebensmittelsicherheit und Rückverfolgbarkeit – unterliegen mehr als 95 Prozent der Schweineproduktion unabhängiger Drittkontrolle durch akkreditierte Prüfer. Wesentliche Abweichungen können zum Ausschluss des Produzenten führen, so dass dieser weder Schlacht- noch Lebendtiere für den Export nach beispielweise Deutschland liefern darf. Schlachttiertransporte erfolgen in speziellen Fahrzeugen mit rutschfesten Böden und guter Lüftung. Trennwände verhindern Rangordnungsstreitigkeiten. Mit Schlachtbetrieben in Jütland, auf Seeland und Bornholm ergeben sich durchweg kurze Transportzeiten von in der Regel ein bis eineinhalb Stunden und so gut wie nie über drei Stunden. Damit bewegt man sich unterhalb der zulässigen Transportzeiten. Dank dieser und anderer Maßnahmen liegen die Transportsterblichkeitsraten bei 0,0007 Prozent. Dem Schutz vor exotischen Seuchen dient der Danish Transportstandard, dessen Einhaltung im Auftrag des Seges Pig Research Centre im Dänischen Fachverband der Land- & Ernährungswirtschaft von einem unabhängigen Zertifizierungsorgan überwacht wird. Die möglichst schonende Anlieferung und Aufstallung ist nicht nur für das Tierwohl, sondern auch für die Fleischqualität von entscheidender Bedeutung. Mehr als 95 Prozent der dänischen Schweine werden unter Nutzung ihres natürlichen Verhaltens gruppenweise zur Betäubungsanlage geführt und mit einer Mischung aus Luft und CO2 betäubt. Der Ablauf wird im Rahmen der Eigenkontrolle täglich überprüft und in regelmäßigen Abständen vom zuständigen Amtstierarzt auditiert. Neben dem vorrangigen Tierwohl dient durchgängig optimierter Tierschutz auch der Erhöhung der Produktqualität, die bekanntlich stark durch Haltungsbedingungen, Betreuung und Fütterung beeinflusst wird. Auch Futtermittel, die den Nährstoffbedarf in den verschiedenen Lebensphasen berücksichtigen, fördern sowohl Tierwohl als auch Fleischqualität. Ende November erscheint eine neue Publikation, die den Tierschutz im Einklang mit der dänischen Produktionspraxis schildert. Herausgeber ist der Dänische Fachverband der Land- & Ernährungswirtschaft. Näheres unter www.fachinfo-schwein.de. 42 11/2015 · Fleisch-Marketing


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