Positiver Shitstorm

Fleisch-Marketing_11_2015

KREATIV-AWARD 2015 Positiver Shitstorm Erstmals wurden in diesem Jahr auf der Gala nicht zwei, sondern drei Tagessieger gekürt. Spontan wurde Rewe Ermer für eine Aktion ausgezeichnet, die das Unternehmen kurz vor der Neuwieder Veranstaltung durchgeführt und bei der Grillen oder Käse keine Rolle gespielt hatten. Als Moderator Michael Keller Rewe-Händler Michael Ermer über die Hintergründe der „Jucunda BBQ“-Aktivitäten befragte, sprach er auch eine aktuelle Aktion an, über die er im Radio gehört und die in Zeitungen, Hörfunk und den sozialen Medien für eminentes Aufsehen gesorgt hatte. Auslöser des medialen Hypes war eine spontane Hilfsaktion. Als man an einem Dienstagabend erfuhr, dass sich unter den unerwarteten Flüchtlingen, die kurzfristig in einer Notunterkunft untergebracht werden sollten, viele Kleinkinder und Säuglinge befinden, reagierten Ermer und sein Team schnell. Noch in der Nacht zu Mittwoch räumten sie ihre Regale leer und brachten nahezu alle Produkte für Kleinkinder – von Kindernahrung über Windeln bis Babypuder – zur Ankunftsstelle in Jüchen. Ungeahnte Dimensionen Die von den leeren Regalen überraschten Kunden wurden mit Schildern informiert, auf denen stand: „Sehr geehrte Kunden, aufgrund eines unerwarteten Eintreffens von mehreren Bussen mit Flüchtlingen, vielen Säuglingen und Kleinkindern an Bord, haben wir unsere Ware in der Nacht zum Mittwoch den Hilfskräften zur Verfügung gestellt. Es war eine akute Notsituation. Wir haben bereits neue Ware bestellt und hoffen auf Ihr Verständnis. Vielen Dank.“ Als die Kunden am Mittwochmorgen den Rewe-Markt in Jüchen betraten und teilweise gähnende Leere vorfanden, zeigten sie sich keineswegs verstimmt. Die Reaktionen seien fast ausschließlich positiv gewesen, erzählt Ermer. Ungeahnte Dimensionen nahm die Aktion aber an, als ein Kunde ein Foto, das den Info-Zettel und die leeren Regale zeigt, auf Facebook veröffentlichte. Das Foto wurde in kurzer Zeit über 500.000 Mal geliked. Erläuterte die spontane Hilfsaktion und die anschließenden Reaktionen auf der Kreativ-Award-Gala: Michael Ermer. „Das sind Zahlen, die sonst nur Madonna oder andere Superstars erreichen“, zeigte sich der Lebensmittelhändler von dem „positiven Shitstorm“ überrascht. Das Telefon stand ebenfalls nicht mehr still, denn nicht nur die lokalen, sondern auch überregionale Medien wollten Näheres zu der spontanen Aktion wissen. Das bundesweite Interesse traf Ermer vollkommen unerwartet, denn seine Intention sei es gewesen, zu helfen, nicht einen Hype auszulösen oder eine Publicity Kampagne zu starten, betont er. Bundesweite Resonanz Aber nicht zuletzt aufgrund der bundesweiten Resonanz und der Vielzahl von positiven Reaktionen entschloss sich der Marktbetreiber, die Ware, die zunächst der Rhein-Kreis Neuss bezahlen sollte, unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. „Wir haben die Waren spontan herausgegeben, ohne Abrechnungsmodalitäten abgesprochen zu haben und später dann beschlossen, die Sachen zu spenden“, erklärt Ermer, der seit langem eng mit den örtlichen Tafeln zusammen arbeitet. Der Rewe-Händler stellt aber auch klar, dass es sich um eine einmalige Spendenaktion gehandelt hat. Denn man sei ein Wirtschaftsunternehmen und könne nicht regelmäßig Waren verschenken. 20 11/2015 · Fleisch-Marketing


Fleisch-Marketing_11_2015
To see the actual publication please follow the link above