FILIALISIERUNG – DARAUF KOMMT ES AN! 1. Standort suchen und bewerten. Die Basis dafür sind Daten über Kaufkraft und Bevölkerungsstruktur (zu kaufen u. a. bei der GfK). Weiterhin bieten manche Vermieter auch Daten über Kundenfrequenz vor dem Ladengeschäft. Ergän- zend dazu sollte der Branchen-Mix im Umfeld bewertet werden – der beste Frequenzbringer für den Fleischer ist der Bäcker! 2. Mitarbeiter finden und binden. Bevor die Filiale für die potenziellen Kunden attraktiv ist, muss der Filialist für die Verkäufer/innen attraktiv sein. Neben dem Gehalt sowie Leistungsanreizen über Prämien locken weiche Faktoren: Mitarbeiterinformation, Weiterbildungsmöglichkeiten, Betriebsklima, Arbeitskleidung und Ambiente/Ladengestaltung. 1.179 geschlossen. Diese Fluktu- entlastet. Die wirtschaftliche Be- 3. Mitarbeiter weiterbilden und fördern. Filialisten brauchen Personalentwicklung – vor allem in Zeiten, in ation ist hauptsächlich durch lastung erfolgt mit allen Waren, die denen gute Bedienkräfte knapper werden. Ein innerbetrieblicher Standortveränderungen bedingt. in die Filiale geliefert werden – die Fortbildungsplan oder ein individuelles Fortbildungsbudget schaffen Standortqualität besteht vor al- Entlastung mit allen Einnahmen die Führungskräfte, ohne die Filialen nicht funktionieren können. lem durch die Anzahl und die und ggf. auch zurückgewogenen 4. Filialen einrichten und standardisieren. Kaufkraft der Kunden, die sich an Retouren. Da Fleisch und Wurst Filialen benötigen einen klar definierten Standard hinsichtlich Ein- richtung und Erscheinungsbild, Sortiment und Warenpräsentation, diesem Standort aufhalten. Mit ei- durch Lagerung und Präsentation Hygiene und Sauberkeit, Werbung und Serviceangeboten. Dazu nem Filialstandort wird gemeinhin in der Filialtheke aber dem natür- gibt der Filialist klare Regeln vor und schafft so für den Kunden eine Kundenfrequenz und Kaufkraft lichen Schwund (Gewichtsverlust hohe Wiedererkennbarkeit. eingekauft. Entsprechend sind fre- durch Abtrocknung) unterliegen, 5. Filialen betreuen und kontrollieren. Erst durch fachliche Betreuung und Kontrolle beginnt das ständige quenzstarke Standorte (Vorkasse, ist die Filialkontrolle meist mit 97 Besserwerden einer Filiale. Der Filialrevisor kontrolliert, dass vor- Einkaufszentrum, u. a.) teurer als bis 98 % bestanden. Und doch gegebene Standards eingehalten werden und fördert die Motivation Standorte, an denen der Filialist schaffen es vereinzelt immer wie- der Bedienkräfte. Weiterhin wird in diesem Rahmen auch die be- selbst durch seine Attraktivität der Filialteams durch Veredelung triebswirtschaftliche Filialkontrolle unterstützt. zusätzliche Kundenfrequenz er- über Imbiss oder Convenience-Ge- 6. Kunden finden und binden. Für Filialunternehmen lohnen Kundenbindungssysteme in besonde- zeugen muss. In der Beratung von richte ein Filialergebnis von sogar rem Maße. Elektronisch lesbare Kundenkarten locken Kunden in Filialbetrieben wird immer wieder mehr als 100 % zu erreichen – d. h. unterschiedliche Filialen. Auch reduziert sich bei Filialunternehmen bestätigt: „Nicht der beste Flei- die Filiale liefert mehr Geld ab als der Streuverlust, der z. B. bei Anzeigenwerbung in lokalen Zei- scher am Ort macht den besten sie müsste. tungen immer besteht. Umsatz, sondern der Fleischer mit Eine solche Filialkontrolle setzt dem besten Standort“. voraus, dass alles gewogen und erfasst wird, was in die Filiale ge- EINFACH MEHR ... KONTROLLE IST BESSER liefert wird und von dort zurück- ... Erfolg haben, mit ... Nicht alle Fleischer mit Filialen sind kommt. Die meisten Fleischerfach- Filialisten. Denn erst wenn eine geschäfte sind technisch mit Waa- Filiale auch als solche, und eben gen und Warenwirtschaftssystemen nicht als „Anhängsel“ des Haupt- bereits gut darauf eingerichtet. Dass geschäfts, geführt wird, kann vom trotzdem manche Unternehmer Fotos: Metzgerei Zeiss Unternehmenssystem Filialbetrieb ihre Filialen „auf gut Glück“ führen – gesprochen werden. Das Haupt- also einfach Ware hinschicken und kennzeichen eines Filialunterneh- hoffen, dass ausreichend Geld zu- mens sind die Filialbetreuung und rückkommt – ist ein sehr riskantes -kontrolle. Dabei werden Filialen Verfahren. Auch hier ist Kontrolle Telefon: 04261 671-0 ... Verkaufsfahrzeugen vom Marktführer! borco.de wie ein externer Kunde be- und besser als Vertrauen. Fritz Gempel 1/2013 23
FH_01_2013
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