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Robert Meier und ergänzt: „Wegen der gesetzlichen Vorgaben und weil wir unseren Kunden nur frische Waren anbieten wollen, müssen wir eine durchgehende Kühlkette während des gesamten Lager- und Reifungsprozesses sicherstellen.“ Damit die Kühlgeräte möglichst wenig Strom verbrauchen, muss in jedem Fall verhindert werden, dass die Kälte aus den Kühlräumen entweicht. Die Türen sollten daher nur kurz geöffnet und auf defekte oder poröse Türdichtungen und Schlösser überprüft werden. Damit können bereits bis zu 40 % der Energie eingespart werden. In vielen Fällen lohnt sich auch eine Erneuerung der Kühlanlagen, wie das Beispiel der Metzgerei Schmidt zeigt: 2014 ersetzte der Metzgereibetrieb eine seiner beiden Kühlanlagen. „Das war damals für uns natürlich eine große Investition“, betont Robert Meier, „aber auf lange Sicht war es der einzig richtige Weg. Wir sparen so nicht nur Wartungskosten, sondern verbrauchen auch deutlich weniger Energie. In unserem Fall waren es 12.000 kWh/ Jahr.“ Im Verkaufsbereich kann der Energieverbrauch bereits mit kleinen Maßnahmen um mehr als 20 % gesenkt werden. So verbrauchen Tiefkühltruhen etwa weniger Strom, wenn sie während der verkaufsfreien Zeit abdeckt werden. Außerdem sollten sie möglichst weit weg von Wärmequellen wie Heizungen oder Fenstern zur Südseite platziert werden. EFFIZIENTE BELEUCHTUNG Nicht nur für die Beleuchtung von Lagerräumen, sondern vor allem für die attraktive Präsentation der Fleisch- und Wurstwaren in den Kühltheken sowie Verkaufsflächen benötigen handwerkliche Fleischereibetriebe eine große Menge Strom. Zwar macht die Beleuchtung nur einen geringen Anteil am Gesamtverbrauch aus, dafür kann der Energiebedarf aber laut der Deutschen Energieagentur (dena) hier um bis zu 70 % gesenkt werden. Um Energiekosten zu sparen, sollte zuerst die Anzahl der Leuchten und Leuchtmittel überprüft und reduziert werden. Eine Umrüstung auf eine LED-Beleuchtung kann so bis zu 50 % des Stroms einsparen. Da LED-Leuchten weniger Wärme abstrahlen, ist in Folge dessen auch weniger Strom für die Kühlung durch Kühlanlagen oder Klimageräte nötig. Besonders in Lager- oder Kühlräumen ist die Installation von Bewegungsmeldern durchaus sinnvoll, um sicherzustellen, dass die Beleuchtung nur dann aktiviert ist, wenn sie auch tatsächlich gebraucht wird. In der Produktion der Metzgerei Heimann in Grafing im Landkreis Ebersberg sind alle Leuchtmittel computergesteuert. Auch auf diese Weise lassen sich die Energiekosten maßgeblich senken. INVESTITION LOHNT SICH Wie diese Beispiele zeigen, können Fleischereien häufig bereitsganz ohne einen großen Aufwand Energie und Ausgaben dafür einsparen. Auch wenn Investitionen zunächst mit Kosten verbunden sind, zahlen sie sich langfristig wirklich aus. Die Metzgerei Schmidt ist etwa dank ihrer Modernisierungen und einem attraktiven Energiepreispaket auch sehr gut gegen steigende Strompreise gewappnet. Ein kompetenter Fachberater, der sich mit den Bedürfnissen des Fleischereihandwerks auskennt, kann durch eine Energieberatung direkt vor Ort im jeweiligen Betrieb beurteilen, welche Maßnahmen sich lohnen und auch mit einem geringen Budget meßbare Erfolge erzielen. Michael Koch, meistro Energie GmbH www.ausfreudeamessen.de, www.meistro.de Die saubere Lösung 1/2016 41


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