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FT_06_2015

und klassifizierten Schweinen pro Jahr ist Uniporc für über 80 % der französischen Schlachtschweineproduktion und etwa 7 % der EU-Schlachtschweineerzeugung verantwortlich. Beispielhaft für die neuen Möglichkeiten modernster Bildverarbeitung ist auch der CSB-Eyedentifier. Er dient der vollautomatischen Identifizierung, Sortierung und Verzielung von Artikeln via Bildanalyse und wird etwa zur maschinellen Sichtprüfung am Zerlegeausgang oder Produktionseingang eingesetzt. Im Gegensatz zu häufig fehlerhaften menschlichen Prüfungen sichert der CSB-Eyedentifier eine konstante und gleichmäßige Qualitätsmessung. Cloud als treibende Technologie „Ein Stützpfeiler von Industrie 4.0 ist die Cloud. Sie wird eine der treibenden Technologien auf dem Weg zur Smart Food Factory sein“, sagt CSB-Vorstandsmitglied Sarah Vanessa Kröner. Cloud Computing gilt als eine der Basistechnologien, um das Datenvolumen der Smart Food Factory beherrschbar zu machen. Wird die Vision einer umfassenden Vernetzung zwischen Rohstoffen, Maschinen und allen an der Wertschöpfungskette Beteiligten Wirklichkeit, steigen nicht nur Effizienz und Flexibilität. Es werden auch Unmengen von Daten entstehen. Flexibel gestaltete IT-Ressourcen via Cloud sind gut dazu geeignet, die immer komplexer werdende Informationsverarbeitung zu bewältigen. Auf diese Weise ermöglicht die Integration cloudbasierter Systeme einen räumlich verteilten Zugriff auf Informationen über Rohstoffbedarf, Liefermengen und Kapazitäten. „Mit unserem Rechenzentrum haben wir frühzei Fotos: CSB System Produktionslinien optimal auslasten Beispielsweise das Leitstandmodul CSB linecontrol. Steigt der Automatisierungsgrad, wächst auch der Bedarf an Kontrolle. Engpässe, Stillstände, schlechte Maschinenperformance und unzureichende Kapazitäten müssen rechtzeitig erkannt werden. Realdaten aus Produktion und Logistik werden damit zu kritischen Erfolgsfaktoren. „Diese Daten müssen dann verfügbar sein, wenn sie gebraucht werden. Sie sind die Entscheidungsgrundlage für das Management und die Produktionsleitung. Will man sie nutzen, um mit ihnen die Wertschöpfung zu erhöhen, ist Integration gefragt. Allein an den Maschinen sind die Informationen nur begrenzt hilfreich – zu einer besseren Prozessüberwachung tragen sie erst bei, wenn sie auch im ERP-System zur Verfügung stehen. Erst dann lassen sich die Informationen auch für unterschiedliche Kontexte aufbereiten“, erklärt CSB-Vertriebsleiter Hermann Schalk und ergänzt: „Mit Hilfe von CSB linecontrol ist das problemlos möglich.“ Die Applikation liefert alle Informationen über die aktuelle Auslastung und die Leistungen sowohl der einzelnen Maschinen als auch der gesamten Produktions- oder Verpackungslinie – in Echtzeit. Engpässe und Störfalle können anschaulich visualisiert und so schneller behoben werden. Da Anlagenstillstände und Ausfallzeiten auf ein Minimum reduziert werden, bleibt die Gesamtanlageneffektivität (OEE) auf konstant hohem Level. Automatisierte Rohstoffbewertung Ein konkretes wirtschaftliches Potenzial versprechen die Bildverarbeitungstechnologien von CSB-System, im Einsatz etwa bei der landwirtschaftlichen Erzeugerorganisation Uniporc Ouest aus Frankreich. Deren Schlachthöfe stufen mit Hilfe des CSB-Image-Meaters die Schlachtschweine direkt in der Schlachtlinie nach Handelsklassen und damit nach Qualität ein – vollautomatisch, ohne, dass ein Mensch eingreifen müsste. Die anschließende Rechnungsstellung erfolgt auf Basis der Klassifizierungsergebnisse. Mit über 20 Mio. gewogenen tig die Möglichkeit des Cloud Computing für unsere Kunden geschaffen“, erklärt Sarah Vanessa Kröner. Virtualisierung der Supply Chain Ein transparenter Informationsfluss von der Beschaffung über die Produktion bis zum Service für die Kunden ist der Wunsch jedes produzierenden Unternehmens. Aktuelle Praxisbeispiele zeigen, dass es heute schon möglich ist, Produkte und ihre Entstehung vom Feld bis auf den Teller vorauszuplanen und zurückzuverfolgen. Die Wertschöpfungskette ist lückenlos visualisierbar, denn die Informationen werden im laufenden Prozess konsequent und automatisiert von Prozessschritt zu Prozessschritt weitergegeben. Das führt so weit, dass Konsumenten heute an der IT-gestützten Rückverfolgung von Produkten partizipieren können. Wer etwa Fleischprodukte der CSB-Kunden Wolf und Vion kauft, kann via Smartphone schnell die Rückverfolgungsinformationen ermitteln. Die selbstständig arbeitende Lebensmittelfabrik ist zwar noch eine Vision, doch viele Elemente der Produktionsarbeit von morgen finden sich schon heute in der Lebensmittelindustrie. Nun geht es darum, daraus eine Gesamtlösung zu etablieren. Doch wo ist der Startpunkt? Dr. Peter Schimitzek empfiehlt eine schrittweise Herangehensweise. Nahrungsmittelunternehmen sollten zunächst prüfen, wo es sich lohnt, Prozesse zu ändern und neue Technologien einzuführen: „ Diese Strategie ist erfolgversprechender, als direkt nach den Industrie-4.0-Sternen zu greifen. Ein guter Einstieg kann die Einführung mobiler Lösungen in Produktion und Logistik und die Implementierung produktionsnaher IT-Funktionen sein. Damit wäre die Basis gelegt, die einzelnen Prozesse vollständig digital abzubilden, z. B. die Betriebsdatenerfassung oder die Rückverfolgung“, betont er. Mit seinen skalierbaren Lösungen in den Bereichen Automatisierung, Digitalisierung, Integration und Virtualisierung begleitet CSB-System seine Anwender dabei, sich Stück für Stück der Smart Food Factory zu nähern. www.csb.com Dr. Peter Schimitzek Sarah Vanessa Kröner EDV und Warenwirtschaft Industrie 4.0


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