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Fleisch-Marketing_04_2016

FEINKOST IM SB-BEREICH • TOP-THEMA Das Grillen ist internationaler geworden. So kann das Fleisch vom Pfeffersteak durchaus auch aus Irland kommen. land. Allerdings seien auch im Bratwurstgeschäft Abwechslung und Sortenvielfalt gefragt, führt er aus. Das deckt sich mit der Einschätzung von Döllinghareico. „Die Trends im Bereich Grillwurst gehen in Richtung der innovativen Sorten und Geschmäcker“, heißt es aus der Unternehmenszentrale. Berücksichtigen müsste man aber auch, dass immer mehr Menschen ein gestärktes Bewusstsein für regionale Erzeugnisse, die Qualität der eingesetzten Rohstoffe sowie den Verzicht von Zusatzstoffen entwickeln, betonen die Elmshorner. Die Konsumenten wollten verstärkt „wissen, wo es herkommt“, meint auch Carina Schweiger von Münchner Kindl. Fleisch und Wurstwaren würden immer mehr hinterfragt und gezielter eingekauft, glaubt sie. Beim Meerrettich-Spezialisten Schamel hat man einen Trend zur Regionalität festgestellt und geht man davon aus, dass der Genuss zunehmend „grün“ wird. Man ist in Baiersdorf überzeugt, dass die Verbraucher einen möglichst geringen CO2-Ausstoß bei der Herstellung eines Produkts wollen. Zelebrierter BBQ-Lifestyle Auch andere grundsätzliche Trends haben großen Einfluss auf das Grillangebot. So besitzt Convenience „einen hohen Stellenwert“, wie Stephan Holst betont. „Schnell und einfach – das wollen die meisten Verbraucher, wenn es ums Grillen geht“, erläutert er. Das führt nicht nur dazu, dass sich marinierte Produkte weiterhin großer Beliebtheit erfreuen, sondern auch, dass die Verpackung leicht zu öffnen sein muss. Auch bei Packungsgrößen „sollte man divers aufgestellt sein“, betont der Geflügelspezialist Gutfried, der sein Sortiment um Einheiten mit geringerem Inhalt erweitert hat. Eine Umstellung auf kleinere Gebinde für mehr Vielfalt hat auch Rila durchgeführt. Man wolle damit „kleineren Haushalten wie Single- und Zwei- Personen Haushalten gerecht werden“, heißt es zur Begründung. Den größten Einfluss auf das Outdoor-Geschäft hat aber eine andere Entwicklung. „Das Thema Grillen ist in den letzten Jahren immer wichtiger und von einer reinen Zubereitungsart von Lebensmitteln zu einem Lifestyle- Trend geworden“, beschreibt Carsten Bürger, Leiter Marketing bei Metten, die Veränderung. In die gleiche Kerbe schlägt Carsten Brinck, Marketingleiter bei Van Hees. „Grillen wird zu einer Passion, es wird zelebriert. Hierbei bekommen die Smoker mehr und mehr Fans. In diesem Zuge verändern sich auch die Geschmacksrichtungen. Die Nachfrage nach Produkten mit einer Rauchnote steigt spürbar an“, sagt er. Diese „klare Professionalisierung“ vom schnellen Grillen zum zelebrierten BBQ-Lifestyle führt nach Beobachtungen von Kühne dazu, dass sich die vorwiegend männliche Zielgruppe mit teurem Foto: Bord Bia Irish Food Board Zubehör, exklusiven Zutaten wie Ribeye- Steak und Grillsaucen in Premium-Qualität profiliert. Die Beobachtung, dass Grillfreunde vermehrt zu hochwertigen Grill-Spezialitäten im LEH greifen, bestätigt das österreichische Unternehmen Wiesbauer. Mit professionellerem Equipment vergrößert sich nicht nur die Produktvielfalt, sondern verlängert sich auch die Saison. „Griller, die sich eine hochwertige und teure Ausrüstung anschaffen, wollen diese auch ausgiebig nutzen und ihr Hobby nicht auf bestimmte Jahreszeiten limitieren“, begründet Mirjam van Veldhuizen. In der Folge haben die „Randmonate“ Oktober/März eine deutlich höhere Grillintensität als in den Vorjahren, und das Wintergrillen nimmt weiter an Beliebtheit zu. Dazu trägt – nach Ansicht Fortsetzung auf Seite 26 4/2016 · Fleisch-Marketing 23


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