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Ftec_01_2014

Kohlenhydraten gedeckt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt einen höheren An-teil, nämlich 55-65 %. Wenn die Kohlenhydratver-sorgung im Organismus größer ist als der Verbrauch, wird der Überschuss zu Fett umgewandelt und als Depotfett eingelagert. Proteine stellen im Vergleich zu den Fetten und Koh-lenhydraten keine bedeutende Energiequelle dar. Ihre Aufgabe besteht vornehmlich im Aufbau und der Erneuerung körpereigener Eiweiße. Bei Fleisch und Fisch finden wir einen Proteingehalt um etwa 20 %. Bei pflanzlichem Eiweiß liegt die Sojabohne mit ca. 40 % weit an der Spitze. Mit Abstand folgen Linsen (um 20 %), bei Getreide liegt der Anteil bei ca. 10 %. Der Bedarf wird von der DGE für Erwach-sene mit 0,8 g/kg Körpergewicht beziffert bei einer Spannbreite von ± 20 %. Alle genannten Bedarfs-werte beziehen sich auf Personen mit leichter bis mäßiger körperlicher Arbeit. Unterschiedlicher Bedarf Der Ernährungsbedarf steigt bzw. ändert sich u. a. bei Schwangeren, Stillenden und Säuglingen. Zu berücksichtigen ist neben den Hauptnährstoffen Fette, Kohlenhydrate und Proteine der Bedarf an Vi-taminen und Mineralstoffen. Besondere Bedeutung hat die Ernährung von Sportlern, körperlich schwer arbeitenden und alten Menschen. Bei Sportlern ist der Glycogengehalt in der Musku-latur bedeutungsvoll. Ist dieser zu gering, kommt es zu einem Leistungsabfall. Zu beachten ist der Ver-lust an Mineralstoffen insbesondere Natriumchlorid (Kochsalz) durch den Schweiß. Werden die Verluste nicht rechtzeitig ausgeglichen, kann es zur vorzei-tiger Ermüdung und zu Muskelkrämpfen kommen. Das gleiche gilt für Menschen, die körperlich schwer arbeiten. Bei Schwangeren erhöhen sich der Nähr-stoffbedarf und der Anteil an Vitaminen so-wie Mineralstoffen ab dem sechsten Monat (siehe Graphik S. 12) vor allem bei Eiweißen, Calcium und Phosphor sowie Vitamin D und Folsäure. Bei Stillenden sollte die Höhe der Nähr-stoffzufuhr über den Zuschlägen während der Schwangerschaft liegen. Der Stoffwechsel von Kindern und Jugendlichen unterscheidet sich von dem der Erwachsenen durch das körperliche Wachstum und ist relativ hoch. Bei älteren Menschen ist der Nährstoffbedarf geringer. Er sollte bei Männern etwa bei 2.000 kcal pro Tag und bei Frauen 1.800 kcal betragen. Neuere Unter-suchungen besagen, dass ein leichtes Übergewicht im Alter sich positiv auf die Lebenserwartung aus-wirkt. Bei älteren Menschen ist besonders auf eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit zu achten. Energiegehalt und Grundumsatz Die Angaben über den Energiegehalt (Kalorien) ge-ben Auskunft über die verwertbare Energie eines Lebensmittels. Sie sind wichtige Orientierungshil-fen für den Konsumenten. Von Bedeutung ist der Grundumsatz (GU). Dieser beinhaltet neben dem Ruhestoffwechsel der Gewebe die Energiemenge für die Herzarbeit, glatte Muskulatur, Atmungstätig-keit und Leistung der Drüsen. Der Anteil des Gehirns am Gesamtumsatz ist mit 25 % anzusetzen, obwohl es nur etwa 2 % des Körpergewichts beträgt. Bei Frauen ist der GU bezogen auf das Körpergewicht generell um 10 % niedriger als bei Männern. Mit zunehmendem Alter ist der GU rückläufig. Die Mus-kelmasse beträgt bei jüngeren Erwachsenen etwa 45 % des Körpergewichts, sie sinkt bei älteren etwa 70-jährigen auf 27 % (Elmadfa u. Leitzmann). Eine Rolle spielt die Verwertung eines Lebensmit-tels. Wenn zum Beispiel eine Energiemenge von 2.200 kcal zur Verfügung steht, kann eine Person mit einer guten Verwertung der Lebensmittel an Ge-wicht zunehmen, während die andere mit einer weniger guten Verwertung ihr Gewicht halten kann oder eventuell sogar abnimmt. Gesunde Ernährung Fleisch ist ein wichtiger Nährstofflieferant. Hervorzu-heben ist sein Gehalt an Vitamin B12, das praktisch nur in tierischen und Hefeprodukten vorkommt. Fleisch enthält verschiedene wichtige Mineralstoffe, wie Eisen, Zink, Kupfer und Magnesium. Vegetarier verzichten auf den Verzehr von Fleisch, Wurst und Fisch. Veganer meiden alle tierischen Lebensmittel. Rein pflanzliche Ernährung kann die Foto: ©valeriy555 / Fotolia.com NUTRITION ERNÄHRUNG 2014 11


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