Eine Schnittstelle, viel Information

FT_01_2013

Eine Schnittstelle, viel Information WS-Food ist ein neuer Standard zur Betriebsdatenerfassung, der die Kommunikation zwischen Lebensmittelproduzent, Maschinenlieferant und IT-Anbieter maßgeblich vereinfacht. Hersteller können mit seiner Hilfe Maschinen über eine einheitliche Schnittstelle an die EDV anbinden und ohne hohe Implementierungskosten neue IT-Projekte realisieren. Viele Maschinenbauer realisieren für ihre Geräte individuelle Schnitt-stellen mit eigenem Protokoll und eigener Auswertungssoftware. Große Lebensmittelbetriebe, die oftmals über eigene IT-Abteilungen mit konkreten Vorstellungen und Ansprüchen verfügen, können mit solchen Insel-Lösungen nur schwer leben. Viel zu hoch werden dabei die Implementierungskosten, um Ver-bindungsstellen und Analysetools aufei-nander abzustimmen. „Die IT-Bereiche fordern daher die Maschinenhersteller auf, eine Lösung zu implementieren, die genau in die IT-Landschaft passt und die Maschinen in den datentechnischen Ver-bund integriert, das führt oft zu kosten-intensiver Anpassungsarbeit, Unzufrie-denheit und Zeitverzögerungen“, erklärt Dieter Conzelmann, Director Industry So-lutions bei Bizerba in Balingen. Auszeichnungssysteme Hier kommen die Weihenstephaner Stan-dards ins Spiel. „Fordert der Kunde, dass ein Gerät der WS-Food-Spezifikation entspricht, ist alles geklärt, was für die Schnittstelle zur EDV wesentlich ist: Die physikalische Verbindungsstelle, die inhaltliche Schnittstelle sowie die Da-tenauswertung samt Berichtswesen. „Er muss kein Geld für die individuelle An-passung ausgeben und spart Zeit: Denn die Dauer bis zur Inbetriebnahme einer neuen Komponente verkürzt sich von oftmals mehr als einem Jahr auf durch-schnittlich 1,5 Monate“, ergänzt er. In Zukunft könnte auch die Fleischbranche den Status erreichen, der bei Getränke-abfüllanlagen bereits Standard ist. „Hier enthalten Ausschreibungen weltweit den Passus, dass Maschinen eine Schnitt-stelle gemäß WS-Pack besitzen müs-sen. Voraussetzung dafür, dass sich nun auch WS-Food etabliert, ist neben der wachsenden Bekanntheit auch die Bereit-schaft von Maschinenbauern und MES-Herstellern, ihn als integrale Schnittstelle in ihr System mit aufzunehmen“, weiß Tobias Voigt. Im Einsatz bei Wolf-Wurst Zu den Unternehmen, die WS-Food von den Maschinen-Lieferanten mittlerweile einfordern, zählt die Wolf-Firmengruppe. Auf über 16.000 m2 Produktionsfläche werden täglich 200 t Rohware zu 300 Wurst- und Fleischartikeln verarbeitet. Carsten Bernhardt, Leiter zentrale Tech-nik bei Wolf in Schwandorf, erklärt, wa-rum die Notwendigkeit einer Standard- Schnittstelle zunehmend dringender wurde: „Der Kostendruck in Produktion und Vertrieb macht es notwendig, Produk- 54 1/2013 Fotos: Bizerba


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