Westfleisch

Westfleisch: Erste Maßnahmen greifen

Das 2021 von Westfleisch gestartete Maßnahmenprogramm „WEfficient“ trägt erste Früchte. Bis Ende 2023 will Westfleisch so ein Einsparpotenzial im mittleren zweistelligen Millionen Euro-Bereich realisieren. Finanzvorstand Carsten Schruck berichtete auf der Generalversammlung in Münster, dass sich das Geschäft der Genossenschaft in den ersten fünf Monaten 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verbessert habe, das Ergebnis vor Steuern knapp im positiven Bereich sei. „Doch das liegt einzig daran, dass wir konsequent unser Maßnahmenprogramm umsetzen: Wir straffen zum Beispiel Prozesse, optimieren unsere Ausgaben, verbessern Schichtmodelle und arbeiten unternehmensweit an vielen weiteren Stellen.“ Und er führte weiter aus: „Fast die Hälfte haben wir bereits geschafft“, erklärte Carsten Schruck. „Aber es gibt noch sehr viel zu tun. Zumal die weiteren Marktentwicklungen auf Monate hinaus sehr ungewiss bleiben.“

Nischen- und Wachstumsfelder ausbauen

„Ein weiterer wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Zukunft ist daher auch die konsequente Ausrichtung als der führende Qualitätsanbieter unserer Branche“, betonte Johannes Steinhoff, Vorstand Weiterverarbeitung, Rind und Technik. „Qualität bedeutet für Westfleisch ein noch besseres Tierwohl, mehr Regionalität und eine hohe Verlässlichkeit für heimische Landwirte und die Handelspartner. Entsprechend werden wir die bereits heute von uns erfolgreich besetzten Nischen- und Wachstumsfelder weiter ausbauen – zum Beispiel im Bereich Tiernahrung, aber auch beim Kalbfleisch-Geschäft. Und unsere vielfältigen Programme mit dem Handel – Stichwort höheres Tierwohl – werden wir sukzessive erweitern.“

Schwieriges Jahr

Nachdem für die deutsche Fleischwirtschaft bereits 2021 ein wirtschaftlich sehr schwaches Jahr war, er warten die Experten für die Branche zunächst keine Besserung. Im Gegenteil: Die Schlachtzahlen sind weiter rückläufig; das gilt insbesondere für den Schweinefleischmarkt. Zugleich steigen die Kosten unaufhörlich. „Die Afrikanische Schweinepest, die China- Exportsperre, der russische Angriffskrieg, die deutlich gestiegenen Energie-, Personal- und Logistikkosten be- lasten die Wettbewerbsfähigkeit von deutschem Schweinefleisch in hohem Maße“, berichtete Michael Schulze Kalthoff, der im Vorstand von Westfleisch das Schweinefleischgeschäft verantwortet: „Und das Überangebot sorgt für einen immensen Preisdruck und für einen zu niedrigen Schweinepreis. Die wirtschaftliche Situation für die Erzeuger ist katastrophal und die Rahmenbedingungen versprechen kurzfristig keine Besserung.“ Umso wichtiger sei es, dass die Genossenschaft alle Maßnahmen ergreift, um die eigene Marktposition zu stärken und auszubauen.

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