Lamm Zoonose BVL STEC

Lammfleisch nur durchgegart verzehren

Grundregeln der Küchenhygiene einhalten

Im Rahmen des Zoonosen-Monitorings 2020 wurden in 13,2 Prozent der untersuchten Proben von frischem Lammfleisch Shiga-Toxin bildende E. coli (STEC) nachgewiesen. Diese Bakterien können beim Menschen akute Darmentzündungen hervorrufen, die zum Teil einen schweren Verlauf nehmen. Insbesondere empfindliche Verbrauchergruppen wie Kleinkinder, ältere und immungeschwächte Menschen sowie Schwangere sollten Lammfleisch deshalb nur ausreichend durchgegart verzehren. Das teilte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in Berlin mit.

Akutes Nierenversagen droht

„Eine Infektion mit STEC-Bakterien ist nicht zu unterschätzen“, sagte BVL-Präsident Friedel Cramer. „Insbesondere bei Kindern kann sie zur Ausbildung eines hämolytisch-urämischen Syndroms (HUS) führen, das oftmals mit einem akuten Nierenversagen einhergeht.“ Die Grundregeln der Küchenhygiene, wie die Verwendungen von unterschiedlichen Schneidebrettern für rohes Fleisch und Salat, sollten daher unbedingt eingehalten werden.

Beim Zoonosen-Monitoring wurden STEC-Bakterien ebenfalls in 9,1 Prozent der Proben von Weizenmehl aus Mühlenbetrieben nachgewiesen. Verbraucherinnen und Verbraucher können diesem Risiko begegnen, indem sie beispielsweise Teig nicht roh, sondern nur nach vollständiger Durcherhitzung verzehren.

STEC-Bakterien können beim Schlachten übertragen werden

STEC-Bakterien kommen vor allem im Darm von Wiederkäuern vor und werden über den Kot ausgeschieden. Sie können während der Schlachtung auf das Fleisch übertragen werden. Durch die Ausscheidungen von Wildwiederkäuern auf dem Feld, verunreinigtes Bewässerungswasser und organische Düngung können auch pflanzliche Lebensmittel mit STEC kontaminiert werden. Im Rahmen des Zoonosen-Monitorings wurden STEC-Bakterien in den vergangenen Jahren z. B. in 29,8 Prozent der Proben von Wildwiederkäuerfleisch (Zoonosen-Monitoring 2017) und in 4,4 Prozent der Proben von Rindfleisch (Zoonosen-Monitoring 2019) nachgewiesen.

Hintergrund

Im Zoonosen-Monitoring werden Daten über das Auftreten von Erregern in Tieren, Schlachtkörpern und Lebensmitteln erfasst, die auch beim Menschen Krankheiten auslösen können. Für das Zoonosen-Monitoring 2020 haben die Überwachungsbehörden der Bundesländer insgesamt 6.807 Proben auf allen Ebenen der Lebensmittelkette genommen und untersucht.

Der vollständige Bericht zum Zoonosen-Monitoring 2020 ist online abrufbar unter:
http://www.bvl.bund.de/ZoonosenMonitoring

Meist gelesene Artikel

News
Moritz Becker: Allrounder auf Überholspur
News
Fortifi schließt Übernahme von Provisur ab
News
Sechs Neue im Nationalteam
News
In Augsburg zu Meisterehren
News
Champions League der Metzger

Das könnte Sie auch interessieren:

Revoja Phillip Kaapke#DNP25

Soja-Upcycling überzeugt Jury von #DNP25

Für eine neue Technologie bei pflanzlichen Milchalternativen hat Revoja den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2025 (#DNP25) erhalten....

1. Weißwurstdenkmal in Bodenmais

Nicht in München, sondern in Bodenmais: Bayern hat ein neues Wahrzeichen – und das in Form seiner wohl bekanntesten Spezialität:...

Champions League der Metzger

Auch 2025 wurde der Metzger Cup, die alljährliche Qualitätsprüfung des Fleischerverbandes Bayern, mit Erfolg an der Fleischerschule in Augsburg abgehalten....

In Augsburg zu Meisterehren

Bei einer feierlichen Freisprechung erhielten 49 Meisterinnen und Meister sowie sieben Verkaufsleiterinnen und Verkaufsleiter der Fleischerschule Augsburg ihre Meisterbriefe und...

Fortifi schließt Übernahme von Provisur ab

Einer der weltweit führenden Lebensmittelverarbeiter erweitert sein Portfolio an End-to-End-Lösungen durch eine Mega-Hightech-Übernahme....

Sechs Neue im Nationalteam

Große Freude herrschte vergangene Woche bei sechs hoffnungsvollen Nachwuchskräften aus dem Fleischerhandwerk als sie ihre Ernennungsurkunden in die Nationalmannschaft des...