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Hommage an Gudrun Walker

Datum: 27.04.2020Quelle: Deutsches Fleischermuseum | Foto: Deutsches Fleischermuseum Ort: Böblingen

Das Deutsche Fleischermuseum in Böblingen würdigt in einem kurzweiligen s/w-Doku-Kleinod sowie einer Sonderausstellung die erste Gesellin der dortigen Fleischer-Innung Gudrun Walker. Seit gestern ist das rund dreiminütige Filmchen des Süddeutschen Rundfunks (SDR), „Die blutige Gudrun“ (1967), über die damals 18-jährige Aidlingerin auf dem neueingerichteten Videokanal des Museums zu sehen.

Gudrun Walker war vor 53 Jahren die erste Metzgergesellin der Böblinger Fleischer-Innung überhaupt und ist eine echte Pionierin als Frau im Fleischerhandwerk. Am 26. April 1967 wurde sie als erste Frau seit dem Bestehen der Gesellenprüfung als Jahrgangsbeste in diese Innung aufgenommen. An dieses historische Ereignis erinnert das Deutsche Fleischermuseum in einem besonderen Maße. Sobald die Museen in Baden-Württemberg nach der Corona-Krise wieder öffnen, kann außerdem eine kleine aber feine Kabinettausstellung mit Dokumenten und Archivalien zu dem SDR-Film sowie über Gudrun Walker von der Bevölkerung besichtigt werden.

Spannende Geschichte

Nach intensiven und aufwändigen Recherchen förderte der Leiter des Museums, Dr. Christian Baudisch, alles zu dieser interessanten Frau aus den Untiefen einschlägiger Archive zu Tage. Zahlreiche Belege, Funde und Fotos zu der spannenden Geschichte aus der damaligen bundesrepublikanischen weiblichen Arbeitswelt werden nun dem Museumspublikum in der Vogtsscheune in der Kabinettausstellung über der historischen Wurstküche gezeigt. Dass die Hälfte der Ausstellung nun gezeigt werden kann, liegt an der Aufmerksamkeit des Süddeutschen Rundfunks. Denn in der „Abendschau“ des dritten Programmes am 9. Mai 1967 wurde ein Beitrag über die große Neuigkeit aus der Fleischer-Innung Böblingen ausgestrahlt. Dr. Christian Baudisch dankt dem heutigen SWR von Herzen, einen Teil des Films auf der neuen Videoplattform des Deutschen Fleischermuseums online zu präsentieren.

Metzger-Historie

Als „bildhübsch und appetitlich“ beschreibt im Film ein sicherlich männlicher namenloser Journalist die „ausgeprochene Seltenheit“. Neben anderen Zeitungsartikeln über die erfolgreiche Neu-Gesellin dokumentieren Originalfotos aus ihrem väterlichen und großväterlichen Betrieb in Aidlingen wie sich Metzgerei und Gasthof „Zum Hirsch“ seit 1892 baulich wandelten und veränderten. Urkunden aus dem Privatbesitz sowie weitere Flachware illustrieren die Arbeitswelt in diesem Familienbetrieb im Heckengäu. Auch wie es nach dem April 1967 privat und beruflich mit Gudrun Walker (die heute einen anderen Nachnamen trägt) weiterging, ist in der Präsentation erfahren.

Marco Theimer / Fleischnet

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