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Ein Herz für Hähnchen

Datum: 25.01.2019Quelle: haehnlein/Erzeugerzusammenschluss Fürstenhof | Fotos: 13°Crossmedia Agentur Ort: Finkenthal

Rund 500.000 Hähnchen retteten die Schwestern Annalina (30) und Leonie Behrens (27) seit 2012 mit ihrem Konzept haehnlein vor dem sicheren Schreddertod. Eine Erfolgsgeschichte. Obwohl sie aus einer landwirtschaftlichen Familie stammen, war es für die beiden lange unvorstellbar, in den elterlichen Betrieb im Landkreis Rostock einzusteigen. Leonie zog es in die Wirtschaftspsychologie, Annalina machte sich nach einem Kommunikationsstudium mit einer Food-Suchmaschine selbstständig. Heute sind die beiden Frauen Bio-Bäuerinnen aus Überzeugung.

haehnlein„Unser Vater hat einen Hof und vertreibt bundesweit Bio-Eier, da helfen wir unweigerlich manchmal im Betrieb aus. Während einer meiner Aushilfstage 2012 haben wir neue Hennenküken gekauft. Als sie angeliefert wurden, wurde mir schlagartig klar: Die männlichen Küken werden nun vergast“, erinnert sich Annalina Behrens. Legehähne legen keine Eier und setzen deutlich weniger Fleisch an als Masttiere. Daher sind sie für die meisten Landwirte unrentabel. So schmiedeten die Schwestern einen Plan, wie man die männlichen Küken retten kann: die Geburtsstunde der Marke haehnlein. Ermutigt durch den Vater und weitere ökologisch wirtschaftende Landwirte aus der angeschlossenen Erzeugergemeinschaft Fürstenhof starten die beiden im Frühjahr 2012 das Konzept haehnlein.

Mit einem Aufpreis von 4 ct bei den Bio-Eiern finanzieren sie die biologisch kontrollierte Aufzucht der männlichen Legetiere, der sogenannten Bruderhähne, quer. Nach einer schonenden Aufzucht in 120 Tagen werden die Tiere geschlachtet. Das Besondere: Das Fleisch ist aromatisch und dunkler als Hähnchenfleisch von Mastrassen. Zunächst starten die Schwestern Testläufe in Gruppen von je 600 Tieren. Nach kurzer Zeit zeigte sich: Das Konzept trägt sich, auch immer mehr Kunden wollen, dass die männlichen Küken überleben.

Marktlücke erkannt

Seit der ersten Testphase 2012 stieg die Nachfrage nach Eiern und Fleisch so konstant, dass im März 2016 die Aufzucht des 100.000 Hahns erfolgte und inzwischen die Aufzucht des 500.000 Hahns gelang. Nach der Schlachtung in der Region gelangt das Bruderhahn-Fleisch tiefgekühlt als Brustfilet, Keule und Flügel national in den Einzelhandel. Die Eier der Marke haehnlein gibt es bei real, Edeka, Rewe, Alnatura, tegut und denn’s Biomarkt. Tiefgekühltes Hähnchenfleisch gibt es bei real, Globus, tegut und denn‘s biomarkt. Die Bio-Convenience-Linie „Ess-Klasse“ und die Snack-Salami „Power Mampfer“ sind bundesweit bei Globus erhältlich.

Ihren ganzheitlichen Ansatz möchten die Annalina und Leonie Behrens nun auf die gesamte Erzeugergemeinschaft Fürstenhof, 19 Familienbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern, ausweiten. Aktuell wird zu über der Hälfte der Legehennen aus der Erzeugergemeinschaft der Bruderhahn aufgezogen.

Marco Theimer / Fleischnet

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