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FH_03_2013

Fotos: 1. BFS Landshut, Fleischerschule Berlin  WEITERBILDUNG LERNEN FÜRS LEBEN Das Berufsbild des Fleischers hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Heute müssen sie nicht nur die Grund-lagen Fleischzerlegung und Wursten beherr-schen – auch Plattenlegen, Ernährungsbera-tung und Catering sind wichtige Fertigkeiten. Dennoch dürfen Grundlagen wie Wursten und Fleischzerlegen nicht vergessen werden, die Deutschlands Fleischerschulen anbieten und die auch international geschätzt werden. 1. BAYERISCHE FLEISCHERSCHULE LANDSHUT Die 1. Bayerische Fleischerschule Landshut lockt seit 1928 junge Metzger aus ganz Deutschland, aber auch aus Österreich oder sogar Südafrika und Japan an (Anteil ausländischer Schüler: 10 %). „90 % der Schüler kommen auf Empfeh-lung, teils schon in der dritten Generation. Wir legen Wert darauf, dass sie sich hier in einer entspannten freundlichen Atmosphäre wohl-fühlen. Nur ein gutes Schulklima ermöglicht eine erfolgreiche Weiterbildung“, meint Georg Zinkl, Geschäftsführer der 1. BFS. Für Mundpro-paganda und die Bindung Ehemaliger an „ihre“ Schule sorgt ein Absolventenverband mit 500 Mitgliedern. Er liefert gelichzeitig Infos mit ei-gener Zeitung und schafft ein Netzwerk z. B. für Stellensuche. Der Schwerpunkt des Angebots liegt auf den neunwöchigen Meisterkursen, die viermal jährlich angeboten werden. Starker Nachfrage erfreuen sich auch die neunwöchi-gen Kurse zum Betriebswirt des Handwerks. Nach zehnjähriger Pause wurde auch die Wei-terbildung zum Verkaufsleiter im Fleischer-handwerk in diesem Jahr wieder ins Programm aufgenommen. Speziallehrgänge zu Themen wie Partyservice oder der Produktion von Kochwurst sowie Fachseminare runden das Angebot ab. Als größtes Kapital der 1. BFS sieht Georg Zinkl das fachkundige Dozententeam – neben Fachlehrer und Metzgermeister Roland Rauscheder sowie Schulleiterin Barbara Zinkl, Handelsfachwirtin und Betriebswirtin, alle freie Spezialisten ihres Fachs aus der Wirtschaft. Die Schule wirbt auf Fachmessen, im Internet und in Fachmedien. Für die Zukunft des Flei-scherhandwerks ist für Georg Zinkl wichtig, dass dem Kunden klar gemacht wird, dass er an der Bedientheke durch Qualität, Beratung und Vielfalt einen größeren Vorteil habe als an der SB-Theke. 1. NORDDEUTSCHE FLEISCHERSCHULE HAMBURG Die 1. Norddeutsche Fleischerschule Hamburg und die Staatliche Gewerbeschule Gastrono-mie & Ernährung für Fleischer arbeiten seit Jahren eng zusammen. „Wir nutzen für unsere Meisterschule die Lehrkräfte sowie die Räume der Berufsschule, was Zeit, Geld und perso-nelle Ressourcen spart“, erklärt Dr. Joachim Drescher, Geschäftsführer der Fleischerin-nung Hamburg. Beiden Partnern ist die enge Zusammenarbeit sehr wichtig, wie Norbert Latz, Schulleiter der Meisterschule und Stv. Direktor der Berufsschule, betont. Vor dem Hintergrund der Nachwuchsproblematik und des Fachkräftemangels verzeichnet Norbert Latz zunehmend gegenläufige Entwicklungen. „Die Schülerzahl in den Fleischerklassen an der Berufsschule sinkt, die Anzahl der Teilnehmer für die zehnwöchigen Meisterkurse hingegen nimmt zu.“ FLEISCHERSCHULE AUGSBURG Für den Schulleiter der verbandseigenen Flei-scherschule in Augsburg, Robert Baur, liegen die Vorzüge in Augsburg klar auf der Hand. „Un-sere Mitarbeiter sind vor Ort. Sobald es in der Gesetzgebung etwas neues gibt, weiß das der Eine Ausbildung auf höchstem Niveau ist der Garant für eine erfolgreiche Zukunft. In Deutschland kommt dabei den Fleischerschulen, die nebenbei auch Werte vermitteln, eine wichtige Rolle zu. Schulleiterin Barbara Zinkl mit Meister- schülern im Technikum der 1. BFS Landshut. 12 3/2013


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