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Fleisch-Marketing_04_2017

Service & Bedienung • Regionale Spezialitäten n Kennzeichnung von Rindfleisch Jedes Stück Rindfleisch, egal ob vorverpackt oder lose, muss folgende Angaben tragen: • Referenznummer/Code:... • Geboren in: ... • Gemästet in: ... oder aufgezogen in: ... • Geschlachtet in: ... Zulassungs- nummer des Schlachthofs: ... • Zerlegt in: ... Zulassungsnummer des/der Zerlegungsbetriebe/s • Erfolgten Geburt, Mast und Schlachtung in demselben Land, darf es vereinfacht „Herkunft: ...“ gefolgt vom Namen des EU-Mitgliedstaates oder Drittstaates heißen. • Die Zerlegung fällt definitionsgemäß nicht unter den Begriff der Herkunft und muss daher gesondert ausgewiesen werden. Quelle: aid (Dr. Christina Rempe) wirtschaft und Verbraucherschutz aus der Taufe gehobene „Regionalfenster“ kein Siegel, sondern ein „Informationsfeld zur Deklaration der Herkunft“ sein. In grafisch minimalistisch gehaltener Darstellung informiert es über die Herkunft der eingesetzten landwirtschaftlichen Zutaten, ihren Gesamtanteil im Produkt und den Ort ihrer Verarbeitung. Weitere Qualitätsaussagen – beispielsweise zum Tierschutz – zählen, anders als bei vielen bestehenden privatrechtlichen Regionalsiegeln, nicht zu den Vergabekriterien. Die Besonderheit des Regionalfensters ist seine Foto: IGW Regionale Spezialitäten stehen auch alljährlich auf der Internationalen Grünen Woche im Mittelpunkt. Flexibilität: Es gibt verschiedenen Erscheinungsformen von Regionalwerbung Raum. So kann der Hersteller die räumliche Ausdehnung einer Region praktisch frei wählen, solange sie für den Verbraucher eindeutig nachvollziehbar ist. Andererseits beruht die Vergabe des Regionalfensters deutschlandweit auf einem einheitlichen Prüfsystem durch unabhängige Dritte. Das schafft Vertrauen sowie eine gewisse Vergleichbarkeit der Produkte, zumindest hinsichtlich des organisatorischen und finanziellen Aufwands, den ein Hersteller zur Nutzung der freiwilligen Zusatzinformation aufbringen muss. Das Regionalfenster erleichtert den bewussten Einkauf und das Erkennen regionaler Lebensmittel. Im Deklarationsfeld werden die Herkunft der Hauptzutaten eines Produkts und ihr Verarbeitungsort angegeben. Eine jährliche unabhängige Kontrolle gewährleistet, dass die deklarierten Angaben zur Region, zu den Zutaten und dem Ort der Verarbeitung verlässlich sind. Mit dem Kauf regionaler Produkte unterstützt man die Landwirtschaft und die Verarbeitungsstruktur in der jeweiligen Region. Laut des kürzlich von Christian Schmidt vorgestellten Ernährungsreports des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft legen 76 Prozent der Verbraucher Wert auf regionale Lebensmittel. Dies bestätigt den Trägerverein in seiner Arbeit an der bundesweit einheitlichen und transparenten Kennzeichnung regionaler Lebensmittel mit dem Regionalfenster. Im Dezember 2016 bestanden Verträge mit mehr als 700 Lizenznehmern und es waren mehr als 4000 Produkte gekennzeichnet. Stetig kommen neue Systemteilnehmer hinzu und das Angebot an gekennzeichneten Produkten wächst ebenfalls. Am stärksten ist die Warengruppe Obst und Gemüse, gefolgt von Fleisch und Wurstwaren sowie Milch und Molkereiprodukten. Sachgerechte Kaufentscheidung Im Sinne einer bewussten Kaufentscheidung sollen eine gesetzlich verbindliche Herkunftskennzeichnung und konkrete Leitplanken für die Regionalwerbung eine mögliche Irreführung des Käufers verhindern und für mehr Transparenz sorgen. Denn zu einer sachgerechten Kaufentscheidung zählt für viele Menschen auch das Wissen um die Herkunft von Lebensmitteln, weil lange Transportwege von Rohwaren und Fertigerzeugnissen enorme Umwelt- und Klimabelas- tungen bedeuten und darüber hinaus mit einer „enträumlichten“, oft über viele Standorte verteilten Lebensmittelproduktion Qualität und Sicherheit von Produkten immer 40 4/2017 F leisch-Marketing


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