Ökologische Ökonomie

Kompakt_07_2016

Kompakt – Bedienung & Technik Aufgrund der steigenden Energiekosten rücken im Lebensmittel-Einzelhandel intel- ligente und effiziente Techniken immer stärker in den Fokus. Neben ökonomischen Gründen spielt bei den Überlegungen der Nachhaltigkeitstrend eine wichtige Rolle. Die Experten sind sich einig: Die Zukunft der Technik gehört grünen und intelligenten Technologien. Der Trend geht auf das zunehmende Nachhaltigkeitsbewusstsein und das gesteigerte Interesse zurück, Kostenfaktoren zu reduzieren und Ressourcen effizient ein- zusetzen. Niedrige Verbrauchswerte von Wasser, Strom und Gas kommen nicht nur der Umwelt zugute, sondern helfen Betriebskosten zu senken. Nachhaltigkeit ist schon seit längerem ein Thema im Lebensmittelhandel. So ist der Schutz von Klima und Ressourcen ein Bestandteil der Rewe-Unternehmens- philosophie. Die Kölner haben nicht nur den Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien erhöht, sondern wollen überdies den Stromverbrauch je Quadratmeter Verkaufsfläche um 7,5 Prozent im Vergleich zum Jahr 2012 verringern. Überdies baut oder renoviert die Rewe ihre Supermärkte nach dem Green-Building-Konzept. Nach Angaben der Kölner verringert sich durch den Einsatz hochmoderner Heizungs-, Lüftungs, Beleuchtungs-, Klima- und Kälteanlagen der Energieverbrauch im Vergleich zu einem Standardbau um beinahe 50 Prozent. Seit 2012 besteht die langfristig angelegte strategische Partnerschaft für Nachhaltigkeit zwischen Edeka und dem WWF. Mit der Integration von Netto im Sommer 2015 hat die Kooperation deutlich an Wirksamkeit gewonnen. Gemeinsames Anliegen ist es, den ökologischen Fußabdruck des Edeka Verbunds zu reduzieren. Wie der Verbraucher für das Thema Nachhaltigkeit zu begeistern ist, war ein Thema bei der VIII. Zukunftskonferenz Der Schutz von Klima und Ressourcen ist ein fester Bestandteil der Unternehmensphilosophie der Rewe. Ein Paradebeispiel für einen energieeffizienten Markt ist das Rewe-Center in Frankfurt- Praunheim. Ökologische Ökonomie Food des ZNU – Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung an der Universität Witten/Herdecke in diesem Frühjahr. Vorgestellt wurde dort ein Pilotprojekt, bei dem in drei ausgewählten Rewe-Lenk Supermärkten in Bochum und Sprockhövel „Nachhaltigkeitsinseln“ errichtet wurden, in denen es ausschließlich Produkte von Unternehmen gab, die nach dem ZNU-Standard „Nachhaltiger Wirtschaften Food“ zertifiziert sind. „Die Umsätze der Produkte wurden deutlich gesteigert und auch meine Mitarbeiter waren motiviert beim Thema Nachhaltigkeit dabei. Wir werden die Aktion auf jeden Fall in all unseren neun Filialen wiederholen“, resümierte Stefan Lenk. Beim Konsumenten kam die Aktion ebenfalls positiv an – wie eine Umfrage bestätigt. „Die knapp 300 befragten Personen am PoS waren sehr angetan“, so ZNUProjektleiterin Alicia Seifer. Dass das Thema Nachhaltigkeit den LEH beschäftigt, zeigt auch der Hieber-Markt in Bad Krozingen. Dieter Hieber hat dem Verpackungsmüll den Kampf angesagt und bietet an den Frischetheken nun auch ein Mehrwegsystem an. Kunden können neuerdings ihre Einkäufe in wiederverwendbare Behälter einpacken lassen. Nachdem sich das zunächst favorisierte Konzept mit einer Hygiene-Schleuse nicht bewährt hat, stellt der Kunde nun seine Dose auf ein Tablett, das der Mitarbeiter ihm über die Theke reicht, und erhält sie – unter Beachtung aller lebensmittelrechtlichen Forderungen – beispielsweise mit Wurstwaren gefüllt zurück. Das Mehrwegsystem hilft nicht nur den Verpackungsmüll zu reduzieren, auch Hiebers Image profitiert. So berichtete die Badische Zeitung unter dem Titel „Pionier an der Theke“ sehr wohlwollend über das umweltfreundliche Mehrwegsystem. 6 7/2016


Kompakt_07_2016
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