RUBRIKEN - Editorial

Fleisch-Marketing_01_02_2017

Editorial Fleisch-Marketing 3 Viel Brimborium – wenig Inhalt Eines muss man der Grünen Woche in Berlin lassen: Sie hat sich im Vergleich mit früheren Herausgeber/Chefredakteur Fleisch-MarketingIhr direkter 1-2/2017 F leisch-Marketing Jahren zur hochkarätigen Veranstaltung – vor allem für politische Lobbyarbeit – entwickelt. Und das weiß natürlich auch der blasse Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) für sein Haus zu nutzen. Leider mehr mit Schein als Sein. Die Branchenprobleme sind hinlänglich bekannt: Betäubungslos Schnäbel und Schwänze kupieren, Rinder enthornen, Ferkel kastrieren, eine Haltung auf engstem Raum und Langeweile im Stall – so sieht in der Regel das Leben von Millionen von Hühnern, Rindern und Schweinen aus. Nach einem Jahr Vorbereitung hat die Bundesregierung nun ihr angekündigtes staatliches Tierwohl-Label auf der Grünen Woche vorgestellt. Für Christian Schmidt ging es um zwei Punkte: erstens die Qualität von Fleischpro- dukten, zweitens den Tierschutz. Die Problematik beinhaltet Fragen, die im Ministerium seit vielen Monaten bearbeitet wurden und bei denen naturgemäß viele Lobbyisten mitreden. Das staatliche Tierwohl-Label sollte nun Antworten geben. Gleich zum Auftakt der Grünen Woche wurde das lang erwartete staatliche Label vorgestellt. Wer hoffte, es gebe nun klare Vorgaben, wurde vertröstet: die Kriterien sollen erst in den kommenden Monaten erarbeitet werden. Der Bundesagrarminister hofft, bis Ostern eine Grundstruktur des Labels veröffentlichen zu können, um noch entsprechende Gesetzesvorhaben vor dem Ende der Legislaturperiode im Herbst auf den Weg zu bringen. Spätestens 2019 sollen dann Produkte mit dem neuen Siegel auf den Ladentheken liegen. Die Initiative des Bundesagrarministers, nach der Bauern, die ihre Tiere besser halten, als es das Gesetz vorschreibt und dafür das Fleisch, das sie verkaufen, durch ein Tierwohl Label aufwerten können, wird von den Verbraucherschutzzentralen und dem Deutschen Bauernverband begrüßt. Allerdings hat der Deutsche Bauernverband ein eigenes Siegel zusammen mit dem Lebensmitteleinzelhandel auf den Markt gebracht, das bereits bis zum Jahr 2020 finanziert ist. Da stellt sich die Frage, was das sinnvollere Label ist. Aber zum Trost! Im Herbst sind Bundestagswahlen. Wie Berliner Spatzen von den Dächern pfeifen, dürfte Schmidts Amtszeit dann beendet sein! Michael Jakobi Weg zu unseren Mediadaten u


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