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Fleisch-Marketing_01_02_2017

Schon von weitem ist zu sehen, dass es sich bei „Momo“ um ein ungewöhnliches Geschäft handelt. Seit fast zwei Jahrzehnten leiten Raoul Schäfer-Goebel (links) und Uli Rothert die Geschicke des Bio-Fachgeschäftes „Momo“ im Bonner Stadtteil Beuel. Im Bonner Stadtteil Beuel zeigt ein Öko-Pionier, wie man sich am Markt behaupten kann – auch wenn in unmittelbarer Umgebung ein Bio-Fi- lialist um die Gunst des begrenzten Kundenkreises wirbt. Der Erfolg basiert auf Regionalität, Frische und hoher Beratungsqualität. Professioneller Pragmatismus Schon von weitem ist zu sehen, dass es sich bei dem Laden im Bonner Stadtteil Beuel um ein außergewöhnliches Geschäft handelt. Zwei große künstliche Kühe, die auf dem Vordach „weiden“, und das orangefarbene Schild, auf dem in schwarzen Lettern „Bio“ steht, signalisieren, dass Inhaber Raoul Schaefer-Groebel vor allem frische Produkte in Bio-Qualität angeboten werden. Und auch der Name des Unternehmens ist mit Bedacht gewählt. Der Schriftzug „Momo“ mit den verspielten Buchstaben, bei dem das erste „M“ eine Uhr zu halten und das letzte „O“ eine Schildkröte zu streicheln scheint, weckt sofort Assoziationen an die gleichnamige Heldin, die in Michael Endes Parabel auf unsere Rastlosigkeit gegen die Herrschaft von Zeitdieben kämpft, die den Menschen die Freude am Leben rauben. Entsprechend entschleunigt fühlt man sich, wenn man den gut sortierten Bio-Laden betritt. Die „Momo“-Mitarbeiter – insgesamt 38, inklusive fünf Auszubildenden – nehmen sich nicht nur Zeit für die Kunden und geben bereitwillig Auskunft über die Produkte, sondern sorgen auch dafür, dass keine Hektik aufkommt. Das warme Interieur, die niedrige Decke des früher als Kino genutzten Raumes und die relativ flachen Regale unterstützen die Wohlfühl-Atmosphäre. „Wir wollen keine ungemütlichen Regalschluchten“, betont Geschäftsführer Uli Rothert, der seit fast zwei Jahrzehnten mit Schaefer-Groebel zusammenarbeitet. Die Anfänge des ursprünglich als Kollektiv gegründeten Unternehmens gehen auf das Jahr 1983 zurück. Wie viele Bio-Pioniere schlug man sich – von der Überzeugung geprägt und wirtschaftliche Aspekte vernachlässigend – mehr schlecht als recht durchs Leben und segelte bisweilen nur knapp am Konkurs vorbei. Wer bei Momo arbeitete, sei 1-2/2017 Fleisch-Marketing 17


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