DFV-Obermeistertagung

FH_02_2017

Fotos: Blümel DER ZUKUNFT TROTZEN Präsident Herbert Dohrmann nimmt die Strukturreform beim Deutschen Fleischer-Verband in Angriff. Spezial Waschsysteme für Handwerk und Industrie: KERRES Anlagensysteme GmbH Manfred-von-Ardenne-Allee 11 D-71522 Backnang Fon +49 (0) 7191 - 91 29-0 Beschickungswagen- Waschanlagen Transportwagen- Waschanlagen Durchlaufwaschanlagen since 1966 www.kerres-group.de info@kerres-group.de the professionell art of washing Wir müssen das jetzt an-packen, wenn wir auch 2025 ein starkes Flei-scherhandwerk haben wollen.“ Sprach Herbert Dohrmann, neuer Präsident des Deutschen Fleischer- Verbands (DFV), und meinte das leidige Thema Mitgliederschwund. Auf der 12. Obermeistertagung in Würzburg malte Martin Fuchs, Hauptgeschäftsführer des DFV, zu-vor ein düsteres Zukunftsbild. Geht der Abwärtstrend weiter wie bisher, hat der Verband in acht Jahren ge-rade noch rund 3.000 Mitglieder. Kann der Trend eingebremst wer-den, sind es noch rund 4.200. Alar-mierende Zahlen, wenn man be-trachtet, dass der DFV aktuell noch gut 6.000 Getreue hat. Vor 20 Jah-ren waren es noch beinahe 15.000. Betriebe, die aufgeben, weil sich kein Nachfolger findet, jüngere Mitglieder, die mit Verbandsarbeit und -strukturen nichts (mehr) an-fangen können, strukturelle Män-gel – das sind die Ursachen. Was tun? Weitermachen wie bis-her kommt für den neuen Prä-sidenten (Bild re.) nicht infrage. Und er bekam für seinen Reform-kurs reichlich Zustimmung von den versammelten Obermeistern. Etwa von Andreas Gaßner von der Metzger-Innung München: „Wir müssen etwas tun, sonst werden wir ein Spielball der Industrie.“ Auch ihm ist der Trend ein Dorn im Auge: „Wir machen die Arbeit und Nichtmitglieder profitieren über die sozialen Medien umsonst davon.“ Für sein Ansinnen, den DFV zu-künftig in eine Organisation aus fünf Landes- und einem Bun-desverband umzustrukturieren, erntete Herbert Dohrmann viel Applaus. In Sachen Mitglieder- beitrag wurde der Präsident von den Versammelten positiv über-rascht. Die Obermeister votier-ten für ein Beitragsmodell, das den bisherigen Werbebeitrag in den DFV-Beitrag integriert (2018: 236 e €, 2019: 248 e und 2020: 260,50 e). Der Zusatzbeitrag von 15 e, bisher Bestandteil des Drei- Säulen-Beitragsmodells, soll zu-sätzlich erhoben werden. Sowohl für die Strukturreform als auch für den zukünftigen Mitglieds-beitrag will der Präsident bis zum DFV-Verbandstag im Oktober in Potsdam entscheidungsfähige Vorschläge ausarbeiten. PRÄSENTABEL UND TV-AFFIN Über die Anstrengungen des Ver-bands in Sachen Ferkelkastration informierte DFV-Vize Konrad Ammon jun. die Versammelten. Das Fleischerhandwerk fordert eine zügige Umsetzung der Kastration unter Betäubung, sieht aber auch die Gefahr einer Wett-bewerbsverzerrung durch zweier-lei Maß im EU-Raum (in Deutsch-land teure Kastration, z. B. in Polen billiger, weil keine Kastration). Breite Unterstützung sieht der Verband für seine Ablehnung von Fleischnamen für Fleischersatz-/ Veggie-Produkte. Präsidiumsmit-glied Dr. Wolfgang Lutz berichtete, dass der DFV mit seiner Initiative teilweise sogar Unterstützung von Verbraucherverbänden bekomme. Kirsten Diessner, die die DFV-Inte-ressen in Brüssel vertritt, sieht die europäischen Fleischer „ganz auf der Linie ihrer deutschen Kollegen“. Zum Thema einer Nationalmann-schaft des Fleischerhandwerks erklärte Präsidiumsmitglied Nora Seitz das Anforderungsprofil an mögliche Kandidaten. Die DFV- „Mitspieler“ sollten möglichst junge Fleischer und Fachverkäufer/ -innen sein, die präsentabel und TV-affin sind. Hauptgeschäfts- führer Martin Fuchs appellierte, in den Landesverbänden nach ent-sprechenden Mitgliedern Ausschau zu halten. chb 2/2017 13


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