Trebbin: Kein Höhenflug im Flachland, Philipp Kliem

FH_06_2016

24 6/2016 Fotos: Sievers partyservice Die Kleinstadt Trebbin, etwa 20 km süd-lich der Berliner Stadtgrenze gele-gen, ist mit knapp 10.000 Einwohnern und den üblichen Discountern kein leichter Standort für eine Fleischerei. „Wir sind durch Höhen und Tiefen gegangen“, berichtet Vater Karl-Heinz Kliem. Er meint damit vor allem ein Kapitel in der 90-jährigen Firmengeschichte – zum Ende der 1990-er Jahre: „Nach der Wende sind wir zu schnell groß geworden und dann wurde eine Bahnunterführung gebaut, die Kunden konnte nicht mehr hier parken.“ Sein Sohn Phillip Kliem (34) erinnert sich: „Ich habe damals gerade in Berlin Fleischer gelernt und dann schlitterte der elterliche Betrieb in eine Insolvenz. Aber was einen nicht umbringt, macht ihn härter“, sagt er im Brustton der Überzeugung. Durch eine über-tragene Sanierung wurde aus dem Einzel-unternehmen seines Vaters eine GmbH. Seit 2005 ist Phillip Kliem Geschäftsführer. Vater Karl-Heinz Kliem, die „graue Eminenz – so sagen die Leute“, übernimmt Buch- sowie Lohnbuchhaltung und steht dem Sohn so gut es geht zur Seite. Aus gesundheitlichen Gründen kann der Vater nur sitzend im Büro arbeiten, „eigentlich bin ich Rentner“, sagt er zufrieden. „Ich bin froh, dass er mich unterstützt. Mal bildlich gesprochen, lernt das Kind ja besser laufen, wenn man es an die Hand nimmt, als es einfach losrennen zu lassen“, meint sein Sohn und ergänzt: „Nach umfang-reichen Umbauten und dem Neubau einer Schlachterei hat die Fleischerei seit 2009 auch die EU-Zulassung. DUFTE SCHWEINE Wer Saalower Kräuterschweine kauft, kann sicher sein, dass diese bei Lehmanns ge-schlachtet wurden. Die Schweine, die als Markenprodukt am Markt etabliert sind, gel-ten als fleischreich und fettarm. Das verfütterte Getreide enthält viele Kräutersamen – wurde also nicht davon befreit – und trägt damit zum Appetit der Schweine sowie zum besonderen Geschmack des Fleisches bei. „Auch Sterneköche lieben dieses Fleisch. Und wenn einer einmal nach Mallorca übersiedelt, möchte er trotzdem das Kräuterschwein haben. So müs-sen wir dann ranklotzen, damit das Fleisch morgens pünktlich beim Großhändler ist“, betont Karl-Heinz Kliem. Geschlachtet wird dienstags, mittwochs und freitags – pro Woche gerechnet etwa 45 Mast- Kein Höhenflug im Flachland „Wir wollen nicht um jeden Preis wachsen, sondern das Vorhandene erhalten und weiter perfektionieren“. Vater und Sohn Kliem sind sich einig, wenn es um die Ausrichtung ihrer Fleischerei Lehmann im brandenburgischen Trebbin geht. TREBBIN FLEISCHER MIT ERFOLG


FH_06_2016
To see the actual publication please follow the link above