Hafengespräche

Fleisch-Marketing_10_2016

n Hafengespäche Im Vorfeld des Round Table Gespräches lud Belgian Meat zu einer Informationsfahrt in den Antwerpener Hafen ein. Bei einer Rundfahrt wurde die Bedeutung des Container-Hafens erläutert und ausführlich dargestellt, welchen Wert die Logistik für den international ausgerichteten Export der belgischen Fleischwirtschaft besitzt. Das Foto zeigt René Maillard mit Michael Jakobi während der Hafenbesichtigung bei ungewöhnlich heißen Temperaturen. Belgische Inspirationen Menschen, die kein Fleisch verzehren. Schließlich basiere der ganzheitliche Ansatz auf religiösen und ethischen Gründen, warum der Mensch Fleisch esse: Nutztiere seien da, um die Menschen zu ernähren. Interessant ist auch der Ansatz, dass im Laufe der Zeit der Fleischkonsum verantwortlich sei für die Entwicklungen des menschlichen Gehirns. Nur so hätte der Homo Sapiens entstehen können. Ohne den Verzehr von Fleisch wäre die Entwicklung vor Tausenden von Jahren stehen geblieben. Besonders der Aspekt des Fleischverzehrs als Statussymbol habe sich nach Professor Leroy in der heutigen Zeit deutlich verändert. Während beispielweise in China das Recht auf Fleisch innerhalb der Ernährung deutlich favorisiert werde, verhält sich das Ernährungsverhalten in westlichen Ländern tendenziell eher umgekehrt. Die vegane Welle stehe beispielsweise auch in Deutschland für die zunehmende Abkehr von Fleisch innerhalb der Ernährung, während weltweit der Hunger auf Fleisch weiterhin ungebremst sei. Schließlich ging der Brüsseler Professor auf den „Carnismus“ ein. Die wesentliche Botschaft sei: „Wir essen keine Tiere, wir essen Fleisch!“ Gemeint sei damit die Entfremdung der Tierhaltung. Moderne, geschlossene Mastanlagen und vor allem die Verbannung der Schlachtbetriebe aus den Städten führe zu einer geografischen und auch ethischen Entfernung der Produktion von der Gesellschaft. Für die meisten Verbraucher sei Fleisch weiterhin ein wertvolles Lebensmittel, doch viele Konsumenten reagierten eher verstört auf Massentierproduktionen. Daher arbeite die Fleischwirtschaft immer mehr mit Geschichten rund um die Tierproduktion. Heile Landwirtschaft mit Tieren auf den Weiden soll den Verbrauchern weiterhin das „magische Lebensmittel Fleisch“ vermitteln. Michael Gore vom Verband der Belgischen Fleischindustrie (Febev) führte mit einem umfangreichen Fragenkatalog aus, dass die Kommunikation zwischen den Verbrauchern und der Fleischwirtschaft deutlich verbessert werden müsse. Gore wünschte sich wesentlich mehr Unterstützung von der Politik, wenn es gilt, höhere Tierschutzstandards, die von den Verbrauchern gefordert werden, durchzusetzen. Sowohl finanzielle Unterstützung, aber auch gezielte Imagemaßnahmen müssten geleistet werden, um das Bild der Fleischwirtschaft zu korrigieren. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt Sharon Lagast von Belpork. Das Certus-System, das belgische System für Qualitätsfleisch, habe sich mittlerweile durchgesetzt und bewährt. Dieses System gebe den Verbrauchern eine Qualitätsgarantie und den Landwirten eine verbesserte Ertragssituation. Hinzu komme, dass die belgischen Fleischlieferanten durch das Certus-System Zugang zu den deutschen, QS-orientierten Absatzmärkten bekämen. Auch sorge dieses System für einen sinkenden Antibiotika-Einsatz in der belgischen Fleischwirtschaft. Insgesamt sei es dem Certus System gelungen, einen deutlichen Mehrwert in der Schweinefleischerzeugung zu erzielen. Gleichwohl sei man gefordert, wenn man beispielsweise an das geplante Ende der betäubungslosen Ferkelkastration denke. 10/2016 § Fleisch-Marketing 13


Fleisch-Marketing_10_2016
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