BETRIEBSFÜHRUNG - Betrieb erfolgreich übergeben

FH_05_2016

Foto: © cirquedesprit – Fotolia.com DEN BETRIEB ERFOLGREICH ÜBERGEBEN Die Übernahmephase von Unternehmen ist für den bisherigen, aber auch den künftigen Inhaber eine schwierige Zeit. Schließlich müssen beide ihre Rolle im Betrieb erst neu definieren. Es gilt zudem gemeinsam Entscheidungen zu treffen, obwohl ihnen häufig unterschiedliche Einschätzungen zu Grunde liegen. Während dieser Zeit platzen bei bei-den Partnern oft viele Träume und Wünsche. Die Ursache dafür ist im-mer seltener, dass sich der bisherige Inhaber zu spät mit der Nachfolgeregelung befasste. Stattdessen setzte sich in den vergangenen Jahren folgende Erkenntnis durch: Dieser Schritt muss von langer Hand geplant sein – vor allem dann, wenn der Nachfolger ein „Fremder“ ist und der Betrieb nicht mangels Alternative „verschenkt“, sondern angemessen verkauft werden soll. Daher machen sich Aktive rechtzeitig Gedanken über diese Fragen:  Was passiert mit meinem Unternehmen, wenn ich in absehbarer Zeit ausscheiden möchte?  Wer könnte dann mein Nachfolger sein? Dies gilt vor allem für die Inhaber, die außer von ihrer fachlichen Expertise primär von der Vertrauensbeziehung leben, die sie über viele Jahre zu ihren Stammkunden aufgebaut haben, z. B. Industriezulieferer oder Steuerberater. Ein Nachfolger muss in einem längeren Prozess zu-nächst mit dem Geschäft des Betriebes, den Be-sonderheiten seiner Klientel vertraut gemacht sowie bei den Kunden eingeführt werden. Sonst ist die Gefahr groß, dass gewachsene Beziehun-gen zu den Kunden verlorengehen. KONFLIKTE MÖGLICH Bei besagten Unternehmen ist es meist nötig, dass bisheriger und künftiger Inhaber, nach-dem die Unternehmensübergabe vertraglich geregelt wurde, eine längere Zeit zusammen-arbeiten und gemeinsam das Unternehmen führen. Dieser Übergabeprozess erstreckt sich oft über zwei bis drei Jahre. In dieser Zeit prallen nicht nur Generationen, sondern auch unterschiedliche Perspektiven aufeinan-der. Während der scheidende Inhaber primär daran denkt, wie die nächsten zwei, drei Jahre gestaltet werden, stehen für den künftigen Inhaber folgende Fragen im Vordergrund:  Wohin soll sich das Unternehmen mittel- und langfristig entwickeln?  Was ist nötig, damit es nach dem Ausschei-den des bisherigen Inhabers erfolgreich im Markt agiert (und finanzielle Verpflich- 52 5/2016


FH_05_2016
To see the actual publication please follow the link above