Studie: Wertschöpfung

FH_05_2016

Foto: Deutscher Fleischer-Verband  WERTSCHÖPFUNG Die Wohlfahrtseffekte regionaler Wertschöpfungsketten für den ländlichen Raum bei der Herstellung von Lebensmitteln werden heute weder von der Politik noch von staatlichen Zuwendungsgebern wahrgenommen; auch die betroffenen Akteure kümmern sich oft zu wenig darum. Vor allem kleine Betriebe des Lebensmittelhandwerks kämpfen mit rechtlichen Auflagen und Restriktionen, die den Strukturwandel beschleunigen. Dies sind zwei Ergebnisse einer umfangreichen Analyse zu den Erfolgsfaktoren Eine Studie zu den Perspektiven von Handwerksschlachtern und Landwirten im ländlichen Raum beleuchtet deren Zukunftschancen und analysiert regionale Wertschöpfungsketten. WAS DEN UNTERSCHIED MACHT dieser Wertschöpfungsketten, die im Frühjahr 2016 veröffentlicht wurden. Die Projektleitung der vom Bundeslandwirtschaftsministerium geförderten Studie hatte die Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft inne. SCHLUSSFOLGERUNGEN/ PRAXISLEITFADEN • PROZESSVORTEILE KENNEN Die Schlachtung, Zerlegung und Verarbeitung in einem Betrieb ermöglicht fleischtechnologisch vorteilhafte Verfahren wie die Warmfleischverarbeitung. • FAIRE PREISFINDUNG Eine Voraussetzung für den dauerhaften Erfolg von Wertschöpfungspartnerschaften zwischen fleischerhandwerklichen und landwirtschaftlichen Betrieben ist die Entwicklung dauerhafter Preisfindungsmodelle, die für beide Seiten akzeptabel sind. • TRANSPARENZ HERVORHEBEN Transparente Herstellungsprozesse von Lebensmitteln, insbesondere von sensiblen Erzeugnissen wie tierischen Produkten, werden gesellschaftlich honoriert und generieren Zusatznutzen. Selbstschlachtende Fleischer nutzen dies jedoch noch in zu geringem Maß als Verkaufsargument. • POTENZIALE NUTZEN Fleischereien im ländlichen Raum nutzen noch nicht vollständig die Vorteile der Zusammenarbeit mit regionalen Landwirten, die es ihnen ermöglichen, sich von anderen Verkaufsorten von Fleisch und Fleischwaren abzuheben. Dabei gibt es eine Fülle von wahrnehmbaren Produkteigenschaften und Wertanmutungen, die Zusatznutzen in der Kundenansprache bieten können und die Ausbildung eines Unique Selling Point (USP) unterstützen. • REGIONALITÄT AUSLOBEN Durch ihre eher kleinräumige Struktur können fleischerhandwerkliche Betriebe mit einem bewussten Angebot von Produkten mit traditionellen regionalen Rezepturen oder Spezialitäten ihr Profil schärfen. • TIERSCHUTZ KOMMUNIZIEREN Möglichst kurze Schlachtviehtransporte sind unter Tierschutzgesichtspunkten wünschenswert und auch unter fleischtechnologischen Aspekten (geringere Stressbelastung der Schlachttiere mit positiven Auswirkungen auf die Fleischqualität) positiv zu bewerten. 18 5/2016


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