TOP-THEMA - Trendige Ergänzung

Fleisch-Marketing_08_2016

Top-Thema • fleischlose Alternativen Trendige Ergänzung Vegetarische und vegane Lebensmittel erfreuen sich in Deutschland zunehmender Beliebtheit. Die Produkte werden von vielen Verbrauchern jedoch nicht als Alternative, sondern als Ergänzung betrachtet. Die so genannten Flexitarier reduzieren ihren Fleischverzehr aus gesundheitlichen oder ethischen Gründen, wollen aber nicht auf den Genuss und das gewohnte Aussehen verzichten. Der „Veggie-Boom“ hat sich im ersten Quartal 2016 fortgesetzt, berichtet das Marktforschungsunternehmen GfK in seinem Consumer Index. Demnach wurden zwischen Januar und März 14,5 Prozent mehr fleischlose Lebensmittel gekauft als im Vorjahreszeitraum. Neben den Angeboten der Markenartikler wie Rügenwalder forcieren die Handelsmarken wie „My Best Veggie“ das Geschäft. Es ist aber nur eine deutliche Minderheit in Deutschland, die vollkommen auf Fleisch verzichtet. Nach Schätzungen sind etwa zehn Prozent der Bevölkerung Vegetarier oder Veganer. Darüber hinaus reduzieren aber immer mehr Verbraucher aus ethischen, ökologischen oder gesundheitlichen Aspekten ihren Fleischkonsum. So gaben im Juni 2015 bei einer deutschlandweiten repräsentativen Erhebung der Forschungsgruppe gdp 43 Prozent der Befragten an, dass sie weniger Fleisch essen als vor zwei Jahren. Diese „flexiblen Vegetarier“, so genannte Flexitarier, greifen vermehrt zu Fleischersatzprodukten – allerdings nur, wenn sie geschmacklich überzeugen. „Der Trend zu vegetarischen Fleisch- und Wurstalternativen wird ein langfristiger und nachhaltiger sein“, ist sich Godo Röben, Marketingleiter bei der Rügenwalder Mühle sicher. Insbesondere die Altersgruppe bis 39 Jahre sorgt für den Veggie-Trend. Im Vergleich mit den über 60-Jährigen zeichnen sie sich durch eine relativ große Skepsis gegenüber Fleisch aus. Die Grafik zeigt, dass im Segment der Fleischersatzprodukte viel Bewegung steckt: Seit 2012 hat sich die Einkaufsmenge fast verdoppelt, und vor allem 2015 konnten diese Erzeugnisse zulegen. Diese Einschätzung hängt sicherlich auch damit zusammen, dass Veggie-Produkte insbesondere bei den Jüngeren ankommen. So fanden es bei der Untersuchung von gdp 57 Prozent der unter 45-Jährigen gut oder sehr gut, wenn das vegetarische Sortiment erweitert wird. Bei den über 56-Jährigen waren es nur 32 Prozent. Zunehmend umstritten sind die Bezeichnungen, die mit Hilfe von vertrauten Namen den Absatz steigern sollen und auf der vergangenen Anuga in der Formulierung „fleischloses Fleisch“ gipfelten. Abgesehen von der Frage, ob Begriffe wie „Veggie-Geflügelfleisch“ sinnvoll sind, hält sie der Deutsche Fleischer-Verband für irreführend. Die Problematik wird 16 8/2016 F leisch-Marketing


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