Schwierige Bedingungen

Fleisch-Marketing_06_2016

Trends & Märkte Die Fleischbranchenfachverbände VDF und BVDF gaben anlässlich ihrer Jahrestagung in Hamburg eine Einschätzung der Marktlage. Im vergangenen Jahr seien die Bedingungen für die Fleischunternehmen extrem schwierig gewesen, lautete ihr Fazit. Schwierige Bedingungen für die Fleischunternehmen konstatierte die Branchenvorsitzenden Dr. Wolfgang Ingold (links/BVDF) und Paul Brand (VDF) auf der gemeinsamen Jahrestagung der Verbände in Hamburg. Foto: VDF, Bonn Schwierige Bedingungen Vor allem die Schweineschlachtbetriebe mussten laut VDF und BVDF trotz steigender Schlachtungen Umsatzeinbußen hinnehmen. Die leicht rückläufige Inlandsnachfrage auf der einen und eine erhöhte Produktionsmenge in Deutschland – aber auch in anderen Mitgliedsstaaten der EU – auf der anderen Seite haben zu einem sehr niedrigen Preisniveau geführt. Dazu wird der Absatz von deutschem Schweinefleisch in andere EU-Länder wohl auch in Folge der Herkunftskennzeichnung und Nationalismen zunehmend schwieriger, hier ist die Menge im Vergleich zum Vorjahr um fast 5 Prozent zurückgegangen. Den Unternehmen ist es allerdings gelungen, am wachsenden Welthandel und insbesondere an der steigenden Nachfrage in Asien teilzuhaben, so dass die Ausfuhren insgesamt auf dem Vorjahresniveau gehalten wurden. Im Rindfleischsektor ist die Lage am heimischen Markt besser. Hier ist zwar die Anzahl der Schlachtungen leicht zurückgegangen, aber die Nachfrage im Land hat leicht zugelegt. Offensichtlich liegt Rindfleisch als hochwertiges Produkt im Trend der Verbraucher. Dies gilt auch für die Importe – vor allem aus Südamerika und anderen Ländern, die Premiumfleisch liefern. Die Einfuhrmenbrauchergunst. Bei Geflügelfleisch stieg der Pro-Kopf-Verzehr minimal an – auf 11,7 Kilogramm. Der Verzehr von Rindfleisch ist ebenfalls leicht auf 9,2 Kilogramm angestiegen. Die Fleischerzeugung insgesamt wuchs in Deutschland im vergangenen Jahr leicht. Ebenso legte die Produktion der Fleischwarenindustrie wieder zu. Die Zahl der Schlachtungen von Schweinen stieg um 0,8 Prozent auf 59,3 Millionen Stück, die erzeugte Fleischmenge ebenfalls um 0,8 Prozent auf 5,6 Millionen Tonnen. Schweinefleisch blieb die wichtigste Fleischart mit einem Produktionsanteil von gut 67 Prozent. Danach folgen Geflügel- mit knapp 18 und Rindfleisch mit knapp 14 Prozent. Bei Rindfleisch ist die Erzeugung um 0,9 Prozent auf 1,1 Millionen Tonnen zurückgegangen. Die Produktion von Roh-, Brüh- und Kochwurst hat die deutsche Fleischwarenindustrie um 3,9 Prozent auf 1.526.622 Tonnen steigern können. Mit 5,8 Prozent auf 914.498 Tonnen fiel der Zuwachs bei den Brühwürsten besonders deutlich aus. Kochwürste legten um 4,1 Prozent auf 183.799 Tonnen zu. Die Produktionsmenge bei Rohwurst blieb dagegen mit 428.325 Tonnen nahezu gleich. ge ist aber trotzdem stabil geblieben, weil auch andere Länder Rindfleisch stark nachfragen und weil in einigen Ländern die Rindfleischproduktion stagniert oder sogar gesunken ist. Die international wachsende Rindfleischnachfrage kann aus Deutschland kaum bedient werden, da man wegen fehlender Veterinärvereinbarungen – insbesondere mit den asiatischen Ländern – vom internationalen Exportmarkt abgeschnitten ist. Die Exporte aus Deutschland spielen sich daher nahezu vollständig in Europa ab. Nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes konnte die deutsche Fleischwarenindustrie ihren Umsatz um 0,7 Prozent von 18,16 auf 18,30 Milliarden Euro leicht ausdehnen. Die Zahl der Betriebe in Deutschland blieb mit 384 weitgehend stabil, während die Zahl der Beschäftigten von 57.803 auf 58.930 zunahm. Der Fleischverzehr ist in Deutschland 2015 gegenüber dem Vorjahr von 60,9 Kilogramm pro Kopf der Bevölkerung auf 59,9 Kilogramm gesunken. Im europäischen Vergleich liegt der Verzehr in Deutschland im Mittelfeld. Mit einem statistischen Pro-Kopf-Verzehr von 37,3 Kilogramm liegt Schweinefleisch trotz eines Rückgangs von 1,2 Kilogramm weiterhin deutlich an der Spitze der Ver 14 6/2016 · Fleisch-Marketing


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