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Fleisch-Marketing_05_2016

Trends & Märkte Europäischer Export Mit einem Selbstversorgungsgrad von 238 Prozent bei Schweinefleisch beobachtet das exportorientierte Belgien die Auslandsmärkte mit Argusaugen. René Maillard, Manager von Belgian Meat Office, interpretiert im nachfolgenden Beitrag die Trends vom Gira Meat Club. Laut Europäischer Kommission ist der europäische Schweinebestand (EU 28) 2015 (April bis August) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,7 Prozent auf 138,8 Millionen Tiere angestiegen. Während Deutschland mit 28,1 Millionen sein Vorjahresniveau halten konnte, kletterten die spanischen Bestände um 6,2 Prozent auf knapp 27 Millionen in die Höhe. Mit deutlich größerem Abstand folgt Frankreich, dessen Bestand 13,7 Millionen Tiere zählt (plus 2,3 Prozent). Zum zweiten Mal in Folge musste die Erzeugerstufe einen herben Dämpfer hinnehmen. Im Wirtschaftsjahr 2014 purzelten die europäischen Erzeugerpreise im Schnitt bereits um 9,1 Prozent auf 1,59 Euro je Kilogramm. Die rasante Talfahrt setzte sich 2015 um weitere 9,8 Prozent auf einen mageren Durchschnittspreis von 1,43 Euro je Kilogramm fort. Damit musste die Prognose nochmals um 2,6 Prozentpunkte nach unten korrigiert werden. Frankreich zog zeitweise sogar die Notbremse und setzte – erstmals in der Geschichte – die Notierungen aus. Seit 2003 ist der Fleischverzehr innerhalb der Union rückläufig. Nach dem Rekordtief im Jahre 2013 geht es wieder langsam bergauf. 2015 stieg der Pro-Kopf-Verzehr im Vergleich zum Vorjahr um moderate 1,3 Prozent auf 85,6 Kilogramm. Vier Hauptursachen wurden für das europäische Preisdesaster ausgemacht: 1. die gestiegenen Schlachtzahlen in der Union: Alleine im ersten Semester 2015 wurde ein Plus von 3,3 Prozent registriert; 2. die Auswirkungen der privaten Lagerhaltung im März und April 2015; 3. die rückläufige Nachfrage – auch bedingt durch die enttäuschende Grillsaison; 4. der starke Wettbewerbsdruck auf den internationalen Märkten, die gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit der USA, der Preisdruck aus Asien. Für 2016 wird eine leichte Erholung der Schlachtschweinepreise auf durchschnittlich 1,45 Euro je Kilogramm erwartet. 2015 schlug die gewerbsmäßige Schweinefleischerzeugung in der Europäischen Union mit rund 23,5 Millionen Tonnen zu Buche. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von zwei Prozent. Für 2016 wird erneut mit leichten Zuwächsen gerechnet. Der Selbstversorgungsgrad der EU steigt 2016 voraussichtlich das dritte Jahr in Folge auf dann 110 Prozent. Als Ausreißer des Jahres hat sich Spanien im vergangenen Jahr profiliert. Der Kampf um Platz Eins in der Rangliste der wichtigsten europäischen Schweinefleischerzeuger spitzt sich zu. Noch hat Deutschland die Nase vorn, aber wie lange noch? Rund 3,9 Millionen Tonnen haben die Iberer 2015 erzeugt, gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von drei Prozent. Für 2016 wird erneut ein Wachstum von drei Prozent erwartet. Damit rückt die vier Millionen-Tonnen-Marke in greifbare Nähe. Der Selbstversorgungsgrad klettert auf 160 Prozent. Die Exportkurve Spaniens ist weiterhin auf Wachstum programmiert: Knapp 1,7 Millionen Tonnen Schweinefleisch dürften 2016 die spanischen Landesgrenzen passieren. China orderte Rekordmenge Seit 2007 ist der Fleischverzehr innerhalb der Union rückläufig. Nach dem Rekordtief im Jahre 2013 geht es seit 2014 wieder langsam bergauf. 2015 10 5/2016 · Fleisch-Marketing


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