Meisterliches rund um die Uhr

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Fotos: Dr. Oetker Professional, © StockHype – Fotolia.com MEISTERLICHES RUND UM DIE UHR Das Fernsehen war schon da, die Zeitung auch. Und alles nur, weil Metzgermeister Michael Lust vor seinem Geschäft in Gaggenau-Michelbach im Landkreis Rastatt einen Wurstwaren- Automaten aufgestellt hat. Der Automat soll ihm zusätzliche Umsätze bescheren und seine Kunden rund um die Uhr mit Aufschnitt, Grillwürsten sowie den selbstgemachten Fleischgerichten im Glas nach den Rezepten von Dr. Oetker Professional versorgen. Im Juli 2001 eröffneten die Metzgermeister Michael Lust (37) und sein Vater Leo den Ver- vor allem Hausmacher-wurst und seine Käsekna-cker. „Montagmorgens um 2 Uhr holen wir das frische Fleisch vom Schlachthof ab. Wir sind einer der we-nigen Betriebe im Umkreis, die ihre Hausmacher mit schlachtfrischem Fleisch herstellen. Das schätzen die Kunden“, betont er. Neben seinem Betrieb beliefert er auch das nebenan gelegene Gasthaus „Zum Engel“, das sein Bruder Andreas führt und der die Produktion in der Metzgerei als gelernter Fleischer zusätzlich unterstützt. Ebenso versorgt die Metzgerei umliegende Bäckereien mit abgepackten Wurstwaren und betreibt einen Partyservice. Das Angebot dort sei „rustikal-bodenständig“, wie er sagt, klas- sische Sachen wie Rollbraten, Gulasch oder Schweinshaxe. Einen Mittagstisch gibt es nicht. WERTSCHÖPFUNG GESTEIGERT Michael Lust setzt auf Qualität, vernünftige Preise und Werbung, etwa in Form eines Kun-dennewsletters oder in sozialen Netzwerken. Dazu kommt seit wenigen Monaten der Wurstwarenautomat, der etwa 12.000 E gekostet hat. Gut investiertes Geld, findet er. Die 33 Fächer sind mit Schnitzel, Dosenwurst oder auch mal mit einem Last-Minute-Gut-schein gefüllt. „Wir haben einiges ausprobiert, bis wir wussten, was unsere Kunden wollen“, berichtet er. Saisonartikel oder Klassiker wie Fleischsalat seien der Renner – und Grillwürste. „Sie glauben gar nicht, wie viele davon dank des guten Wetters an Weihnachten gezogen wur-den.“ Dazu kommen künftig die Fleischgerichte im Glas. Diese stellt er im Konvektomaten selbst her. Das sind z. B. ausgefallene Produkte wie Saure Kutteln und Nieren, Ochsenbäckchen oder Tafelspitz mit Meerrettich – alles das, was kaum noch jemand selbst zubereitet. Die Etiketten entwirft der Metzgermeister selbst. Wegen der Kennzeichnungspflicht möchte er einen QR- Code darauf anbringen und die nötigen Angaben auf der Homepage hinterlegen. Das Gläser-Konzept bietet dem Metz-ger noch einen weiteren Vorteil: Er kann das übrig gebliebene Fleisch nach Feiertagen oder einem Wochenende sinnvoll verwerten. „Das ist gut für die Wertschöpfung“, resümiert er. www.fleischerei-lust.de, www.oetker-professional.de kaufsraum vor ihrem Wohnhaus. Anfangs als reiner Familienbetrieb ausgelegt, sind dort nun sechs Verkäuferinnen beschäftigt. In der Produktion arbeiten Leo und Michael Lust sowie ein Auszubildender. Die gute Qualität ihrer Wurstwaren hat sich herumgesprochen, auch wenn Michael Lust betont, „vom Dorf allein“ nicht leben zu können. Dafür hat er in den letzten Jahren viel Neues ausprobiert, um zusätzliche Kunden zu gewinnen. Er ist davon überzeugt, dass man immer am Ball bleiben und auch mal ein Risiko eingehen muss, um wirtschaftlich zu überleben und nicht im Abseits zu landen. Neben dem klassischen Metzgersortiment schätzen seine Kunden WURSTAUTOMATEN  3/2016 65


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