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Fotos: Buchmann LAUF 28 3/2016 Das Beste aus zwei Berufen Manfred Weber aus Lauf ist beides – Landwirt und Metzger. Es überrascht nicht, dass sein Fachgeschäft laut „Der Feinschmecker“ 2014 zu den 500 besten Metzgereien in Deutschland zählt. Jahren am Bratwurst-Wettbewerb der Berliner Fleischer-Innung teil – und siegte mit seinem Top-Produkt gegen allerlei exotische Kreationen, obwohl er außer Konkurrenz gestartet war. Bestätigen ließ er sein Niveau auch bei der „f“-Qualitätsprüfung des Fleischerverband Bayern, bei der er etwa 2012 für seine Gelb-wurst und Fleischwurst im Ring geehrt wurde. FRISCH IST HIER FRISCH Doch von nichts kommt nichts. Manfred Weber, der nach Lehre, Landwirtschaftsschule und Arbeit in mehreren Betrieben, 1992 Meis-ter- Vorbereitungskurs und -prüfung in Nürn-berg absolvierte, ist in der Produktion selbster-klärter Perfektionist, gibt aber zu: „Man schafft es nicht überall und immer.“ Gute Vor-aussetzungen schafft er mit dem her-kunftssicheren Schlachttierbezug aus dem eigenen Stall oder von den be-freundeten Landwirten Weber (Pet- Ein Landwirt weiß, wie Tiere zu halten und zu füttern sind, um beste Fleisch-qualität zu ermöglichen. Ein Fleischer weiß, worauf es beim Schlachten und Zerle-gen ankommt und was in eine gute Wurst rein muss. Den Hof, auf dem Obermeister Manfred Weber heute gut 100 Mastschweine auf Stroh hält, betreibt seine Familie seit Generationen nahe Güntersbühl. Den „f“-Betrieb an der Johannisstraße im Herzen von Lauf übernahm er 1994 mit 24 von seinem Lehrmeister Karl Öder. Mit einem Startkapital von 20.000 DM, den eigenen Schlachttieren und fünf Mitar-beitern begann er damals, seine Philosophie umzusetzen: einfache, ehrliche Produkte ohne Schnickschnack – beste regionale Zutaten für original fränkischen Geschmack. Damit überzeugt der 47-Jährige seine Kunden bis heute. In der Verkaufstheke liegen „Klassi-ker“ wie Weiße Stadtwurst, grobe oder geräu-cherte Leberwurst, roter und weißer Presssack sowie Bratensülze und fränkische Bratwürste neben Schäufele oder Bratwurstgehäck. Auch im Partyservice, mit Feiern und Veranstaltun-gen von Nürnberg bis Hersbruck, dominieren statt Antipasti und Nouvelle Cuisine herzhafte heimische Genüsse wie Knöchle und Schwei-nebraten mit Klößen oder Kartoffelsalat. Hier wie in seinem Sortiment ist der Metzgermeis- KONZEPT ter konsequent: „Ich produziere und verkaufe nur, was ich auch selbst kaufen würde. Man muss von seiner Ware überzeugt sein.“ Trend-Angebote wie Chili- oder Bärlauch-Bratwurst gibt es nur auf Bestellung. Der Chef weiß, dass seine Strategie des Ursprünglichen honoriert wird: „Das Schlimmste, was passie- ren kann, ist, wenn jemand reinen Bratwurstge-schmack möchte und dann Orange im Mund hat.“ Eine Anekdote belegt, wie gut die grobe „Fränkische“ aus Webers Wurstküche auch in Berlin ankommt: Als Gast nahm der Laufer vor METZGEREI WEBER – LAUF Moderne Fleischerei mit 30 Mitarbeitern mit Hauptgeschäft und einer Filiale in Reichenschwand; Schwerpunkt: fränkische Spezialitäten, Platten-/ Partyservice, Imbiss; 95 % eigene Herstellung, in Teilen Warmfleischverarbeitung. Unternehmensmotto: „Ihr Metzger mit Ideen!“ FLEISCHER MIT ERFOLG


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