Schlachten & Tierschutz - Wunsch oder Wirklichkeit?

FT_02_2016

80 2/2016 Foto: Metzgerei Kötterl Schlachten & Tierschutz Fleisch ist ein wertvolles Nah-rungsmittel und kann pflanz-liche Kost in idealer Weise ergänzen. Fleisch und Fleischpro-dukte haben deshalb nicht nur in Deutschland einen festen Platz auf dem Speiseplan. Dennoch finden sich aus unterschiedlichen Gründen Kritiker des Verzehrs von Fleisch und Fleischprodukten. In der Kritik sind immer wieder die Abläufe beim Schlachtprozess. Transport der Schlachttiere Kleine, regionale Schlachtbetriebe werden zunehmend durch große, zentral gelegene und deutlich wirt-schaftlicher arbeitende Schlacht-höfe verdrängt. Damit verbunden sind längere Transportwege für die Tiere. Das betrifft die Mehrzahl der etwa 750 Mio. Tiere, die pro Jahr in Deutschland geschlachtet werden. An der Spitze liegen Hühner mit 628 Mio., gefolgt von etwa 58 Mio. Schweinen, 38 Mio. Puten, 25 Mio. Enten und 3,2 Mio. Rindern. Innerhalb Europas werden – ohne Geflügel – pro Jahr bereits mehr als 350 Mio. Tiere transportiert. Ein eigenes Kapitel stellen die etwa 200.000 Rinder dar, die jährlich zum Schächten nach Nordafrika und Nahost transportiert werden und dabei Verladestationen in Häfen durchlaufen. Vor allem von Tierschützern kommt der Vorwurf, diese Transporte seien für die Tiere mit Qualen verbun-den, insbesondere die über Län-der- oder gar Kontinentgrenzen hinweg. Die Tiertransportunter-nehmen kontern mit dem Hinweis auf die gesetzlichen Rahmenbedin-gungen für derartige Transporte. An erster Stelle ist dabei die Tier-schutztransportverordnung der EU (TierSchTrV, Verordnung zum Schutz von Tieren beim Transport und zur Durchführung der Verord-nung (EG) Nr. 1/2005 des Rates) zu nennen, die zuletzt im Dezem-ber 2015 geändert wurde. Diese dient dem Schutz von Tieren beim Wunsch oder Wirklichkeit? Veganer scheuen sich nicht, den Schlachtprozess als Mord zu bezeichnen. Bleibt hier der Tierschutz auf der Strecke? Die nähere Betrachtung der Abläufe ergibt ein anderes Bild.


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